Frau, Tochter und Gott

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Lassing war nichts dagegen. Nun hat Lewinsky-Gate also eben seinen Siedepunkt erreicht. Aber die unappetitliche Suppe wird natürlich weiter am Kochen gehalten werden - dafür dürften Sonderermittler Kenneth Starr und die hinter ihm stehenden politischen Gegner Bill Clintons schon Sorge tragen.

Besonders gut sieht Bill derzeit nicht aus: Ob der US-Präsident nun des Meineids und/oder der Anstiftung dazu überführt werden wird, läuft auf eine juristische Haarspalterei (was war genau mit "sexueller Beziehung" gemeint, als Clinton bestritt, eine solche mit Miss Lewinsky gepflogen zu haben) hinaus - Starr wird sich ihr mit Wollust hingeben. Für uns einfach denkende Beobachter und die schlichten Gemüter der breiten Masse stellt sich die Sache aber relativ klar dar: Clinton hat gelogen, und das tut man nicht, schon gar nicht als Präsident der "letzten verbliebenen Supermacht" - obwohl wir natürlich alle wissen, daß wir uns selbst belügen, wenn wir glauben, daß mit dem Amt auch schon die moralische Qualifikation mitgegeben wird.

Mit sich selbst, den Menschen, die er am meisten liebe, mit seiner Frau und (nein, nicht Monica L.) seiner Tochter und mit Gott müsse er die Sache nun ausmachen, erklärte Clinton nach dem Geständnis. Die familiär-religiöse Überhöhung durfte bei einem US-Präsidenten natürlich nicht fehlen. Das ist gut lutherisch gedacht: "Wie finde ich einen gnädigen Gott?" Es ist auch langfristig gedacht. Mittelfristig muß Clinton einmal die weiteren Folgen der sensationsgeilen Treibjagd überstehen - so help me God! mit

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