Königsmord in Kathmandu

Werbung
Werbung
Werbung

Der spektakuläre Königsmord in Nepal und Unruhen nach der Krönung des neuen Königs Gyanendra am Pfingstmontag haben den Himalaya-Staat an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht. Demonstranten, die Barrikaden errichteten und Steine warfen, verlangten die Todesstrafe für die Mörder von König Birendra und seiner Familie. Die inoffizielle Darstellung, wonach der Königssohn und Thronfolger Dipendra in einem Amoklauf erst seine Eltern und Geschwister getötet und dann auf sich selbst geschossen haben soll, stieß ebenso auf Unglauben wie die offizielle Version von einem angeblichen Unfall. In Nepal wächst die Angst, dass die Situation eskalieren könnte.

Am Samstagabend bewiesen mehr als eine Million Menschen bei der Verbrennung der Leichname nach Hindu-Ritus, wie beliebt das ermordete Königspaar gewesen war.

Am Montag wurde Prinz Gyanendra zum neuen König ernannt und von einem Hindu-Priester feierlich gekrönt. Der neue König hatte bisher in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle gespielt. Es ist bekannt, dass er der Demokratie, die sein Bruder vor elf Jahren nach gewalttätigen Protesten mit 500 Toten zugelassen hatte, kritisch gegenüber steht. Viele befürchten, dass er in der jetzigen Situation die Macht an sich reißen könnte.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung