Katharina Wagner - © Katharina Wagner

Katharina Wagner: Das neue Gesicht des ORF in Istanbul

19451960198020002020

Die 35-Jährige Journalistin stellt sich neuen Herausforderungen.

19451960198020002020

Die 35-Jährige Journalistin stellt sich neuen Herausforderungen.

Werbung
Werbung
Werbung

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann nennt sie eine „unserer renommiertesten Journalistinnen“, sie selbst stellt die Freude am Beruf in den Vordergrund. Fest steht, die 35-jährige Wienerin Katharina Wagner leitet seit 1.Juli das geopolitisch interessante ORF-Büro in Istanbul.

Dass sie als Frau Schwierigkeiten in der Ausübung der neuen Aufgabe haben könnte, sieht sie nicht. „Im Jahr 2022 sollte das keine Frage sein. Ich bin nicht die einzige junge europäische Frau, die hier arbeitet“, meint Wagner. Für den vakant gewordenen Posten in der Türkei – Jörg Winter wechselte nach London – habe sie sich beworben, weil das Land eine spannende Zeit vor sich habe. Die Parlamentswahlen im nächsten Jahr, die Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach 20 Jahren auf eine harte Probe stellen könnten, sind nur ein Aspekt.

Wagner möchte die Vielfalt der Türkei zeigen, ohne die Krisen im Land zu vernachlässigen. „Natürlich haben türkische Frauen in vielen Bereichen nicht dieselbe Stellung wie in Europa“, erklärt Wagner. „Sie treten aber umso stärker für ihre Rechte ein. Davon kann man etwas lernen“, so die erfahrene Journalistin. Zuständig ist sie nun auch für den Iran und die Entwicklungen zu den Atomverhandlungen und meint: „Nicht nur eine herausfordernde, sondern eine enorm spannende Aufgabe.“

Dass sie in bewegten Zeiten über bewegende Dinge sachlich und präzise informieren kann, hat die 35-Jährige in zehn Jahren ORF-Karriere mehrfach bewiesen. 2013 hat sie von der Trauerfeier Nelson Mandelas aus Südafrika berichtet, 2015 die Anschläge auf Charlie Hebdo in Paris eingeordnet und ab 2020 über die Corona-Auswirkungen in Italien informiert.

Vorgezeichnet war ihr Weg nicht. Nach der Matura war sie ein halbes Jahr in Ferrara, nach dem Journalismusstudium an der FH Wien ein Jahr als Radiojournalistin in Nantes (Frankreich), ehe es sie 2012 zum ORF verschlug. „Ich war recht sprachenbegabt“, sagt sie im Rückblick und rät gute Sprachkenntnisse auch angehenden Auslandsjournalist(inn)en. Sie selbst sieht ihren Beruf als den „schönsten Job der Welt“ und trotz der weltbewegenden Dinge, über die sie täglich berichtet, sind es „viele kleine Begegnungen“, die sie besonders prägen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung