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Es gibt wieder öffentliche Auseinandersetzung um die Abtreibung. Auslöser waren Gebete und Aktionen von Anhängern der „Pro-Life”-Bewegung vor einer Abtreibungsklinik in Wien. Diese Gruppierungen versuchen (nach amerikanischem Vorbild), vor den Kliniken zu beten, dort Frauen anzusprechen und die Öffentlichkeit gegen die Abtreibung zu mobili-seren. Neben Befürwortern der Fristenregelung sprechen sich vor allein Beratungsinstitutionen auch solche, die von der Kirche unterstützt werden - gegen die Aktionen der „Pro-Lifer” aus.

Daß die Diskussion eskaliert, war am 3. August im Wiener Stephansdom sichtbar, als eine Gruppe von Frauen die Predigt von Generalvikar Helmut Schüller störte. Schüller hielt den Abschlußgottesdienst des „Marsches für das Leben”, den junge Abtreibungsgegner durch Österreich veranstaltet hatten. Schüller betonte dabei, daß man die Rechte der Frauen und die der Kinder nicht auseinanderdividieren dürfe. Die ebensschutzbewegungen müßten aber darauf achten, daß „niemals der Respekt vor den werdenden Müttern” in den Hintergrund trete. Wörtlich meinte Schüller: „Wir wollen keinen Kulturkampf, aber einen Kampf um die Kultur des Lebens,”

Am 4. August demonstrierten verschiedene Organisationen, unterstützt von Politikerinnen aller Couleurs mit Ausnahme der ÖVP, vor der Klinik in Wien für die Beibehaltung der Fristenlösung. In einem Flugblatt der Grünalternativen Jugend lüeß es: „Die Riferer von ,Pro Life' sind dabei nur das deutlich sichtbare Problem. Die Fäden im Hintergrund ziehen Männer an der Macht, die versuchen, die Kontrolle über die Frauen weiter auszubauen. ,.”. „Pro-Life”-Aktivisten demonstrierten ihrerseits dagegen und beteten,

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