Die Mission: Frauen ins Arbeitsleben holen

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In anderen südeuropäischen Ländern ist die Jugend-Arbeitslosigkeit das große Sorgenkind. Nicht so auf Malta: Hier sind die Frauen über 40 jene Gruppe, die man mit gezielten Maßnahmen ins Erwerbsleben (zurück)holen will.

"Durch die niedrige Frauenbeschäftigung verliert unser Land wesentlich an Wirtschaftskraft. Dem wollen wir jetzt gegensteuern“, sagt Ökonom Clyde Caruana vom maltesischen Ministerium für Bildung und Arbeit. Noch ist die Mehrheit der Frauen auf Malta nicht berufstätig: Nur 43 Prozent arbeiten laut aktueller Eurostat-Daten. Davon haben sich 26 Prozent für Teilzeit-Arbeit entschieden. Damit hat Malta die geringste Frauenerwerbs-Quote in der EU.

Besonders groß ist die Kluft zwischen den jüngeren und älteren Frauen: "Die jungen Frauen sind viel besser ausgebildet, 60 Prozent der Studienabsolventen in Malta sind weiblich. Die meisten Frauen über 40 sind gering qualifiziert. Sie verfügen über keine oder lange zurückliegende Arbeitserfahrung“, erklärt Caruana. Mit dem EU-finanzierten Trainingszentrum ETC sollen sie für die moderne Arbeitswelt fit gemacht werden. "Wir versuchen gerade, finanzielle Anreize zu setzen, damit sich diese Frauen fortbilden und Arbeit suchen“, so Caruana.

Staatliche Kinderbetreuung kommt

Afrikanische Migrantinnen sind am maltesischen Arbeitsmarkt am wenigsten vertreten. Wenn, dann arbeiten sie als Reinigungskraft oder als Zimmermädchen. Mit der Einführung kostenloser Kinderbetreuungs-Einrichtungen ab 2014 will die maltesische Regierung eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben fördern. Zudem wurde 2012 ein außerschulisches Betreuungsservice für Schulkinder zwischen drei und 16 Jahren gestartet - die sogenannten "Klaab 3-16“-Zentren.

"So wollen wir die Mütter und Großmütter entlasten. Kostenlose Betreuung wird es aber nur für jene Familien geben, wo beide Elternteile arbeiten“, erklärt Caruana. Ein Bericht der Europäischen Kommission betont den nach wie vor nicht gedeckten Bedarf für Betreuungsmöglichkeiten von Kindern unter drei Jahren auf Malta. (ein)

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