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Erzbischof Dyba tot Der 70jährige Erzbischof von Fulda, Johannes Dyba, ist in der Nacht auf vergangenen Sonntag völlig überraschend einem Herzversagen erlegen. Kommenden Freitag wird Dyba im Dom von Fulda beigesetzt. Seinen Nachfolger ernennt der Papst auf Vorschläge des Bistums hin. Wie kein anderer deutscher Bischof hatte Dyba mit seinen Aussagen zu Gesellschaft und Moral polarisiert. Erst vor kurzem wurde gegen den konservativen Kirchenoberen Anzeige wegen Verhetzung erstattet: Dyba hatte sich vehement gegen das von der rot-grünen Regierung geplante Gleichstellungsgesetz für homosexuelle Lebenspartnerschaften ausgesprochen: Das Grundgesetz habe den Müttern Fürsorge zu geben, nicht "importierten Lustknaben". Auch bei der Kontroverse um die Schwangerenkonfliktberatung vertrat Dyba innerhalb der deutschen Bischofskonferenz und gegen deren Vorsitzenden, den Mainzer Bischof Karl Lehmann, die restriktive Linie des Papstes und setzte diese schließlich durch. Auch die Abschaffung des Zölibats oder Frauen im Priesteramt lehnte er als Irrweg ab, ebenso wie eine Demokratisierung der Kirche. Dennoch war seine Popularität gerade im Erzbistum Fulda groß. Die CDU würdigte Dyba als "großen Kämpfer für die katholische Kirche". Johannes Dyba wurde 1929 in Berlin geboren. Nach der Priesterweihe und Einsätzen im diplomatischen Dienst der Kurie wurde er 1979 Bischof und später Erzbischof von Köln. 1983 wurde er Bischof des Erzbistums Fulda, 1990 auch Militärbischof. Seinen Rücktritt von diesem Amt hatte Dyba erst kürzlich angekündigt. APA Streitpunkt "Unierte" Zwischen der Orthodoxie und dem Vatikan bleibt die Rolle der mit Rom "unierten" Ostkirchen, vor allen in der Ukraine und Rumänien, umstritten. Die katholisch-orthodoxe Dialogkommission konnte sich bei ihrer Vollversammlung in Baltimore auf kein "theologisches Grundkonzept" einigen. Der Dialog soll fortgesetzt werden. KAP

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