Solar-Netzwerk gegen Isolation

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Seit Februar ist Stefan Bock wieder in Wien. Der 38-Jährige hat vier spannende Jahre in Nord-Uganda verbracht: Als Berater des Projekts "BOSCO“ half der gebürtige Waldviertler durch Computer- und Internet-Netzwerke, die Informationsarmut der Landbevölkerung zu verringern und entwickelte mit ugandischen Fachkräften eine erfolgreiche Organisation.

Der Wunsch "Projekt- und Entwicklungszusammenarbeit vor Ort kennen zu lernen“ und "Interesse für Friedens- und Konfliktforschung“, motivierten den Politologen 2007 für HORIZONT3000 nach Nord-Uganda zu gehen. Nach dem Bürgerkrieg lebte die Bevölkerung in Flüchtlingscamps. Elektrizität gab es kaum. Bock, der vor dem Studium fünf Jahre als Techniker tätig war, installierte Netzwerke, basierend auf Solarenergie, Computer mit niedrigem Energieverbrauch und Wireless-Internet. Er betreute die Zentrale in Gulu und nahe gelegene Computerzentren. Mit seinen Kollegen sprach er vor allem Englisch. Grundkonversation in der Landessprache Aacoli war "ein Türöffner“. Wichtig sei interkulturelles Interesse: In Uganda werde indirekter kommuniziert. Es gäbe kaum klare Ja/Nein-Antworten. "Nein heißt manchmal etwas anderes“, meint er lächelnd.

Die Trainings an Computerzentren, die oft an Schulen und Jugendzentren lagen, und die technische Agenden übernahmen zusehends einheimische Mitarbeiter. Statt wie geplant zwei blieb Bock vier Jahre. "Meine Mission war noch nicht erfüllt“, sagt er. Inzwischen arbeitet sein Nachfolger an der technischen Optimierung. Einen großen Erfolg verbuchte "BOSCO“ im Vorjahr, als das Projekt mit dem 10.000 Dollar dotierten "Breaking Borders Award“ geehrt wurde. Darauf, und dass kürzlich UNICEF als Partner einstieg, ist Bock sichtlich stolz. Er hat Erfahrung mit Solar- und IT-Technik im ländlichen Raum gewonnen und ein Afrikabild mitgenommen, das nicht nur auf Hunger und Armut fußt. Die Camps haben sich mehrheitlich aufgelöst. "Uganda ist so facettenreich“, schwärmt er. Im Sommer reist er privat nach Uganda. Seine Projektpartner haben ihm zum Abschied Flugtickets geschenkt.

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