Um eine Spiritualität der Einheit

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Zum Tod von Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolar-Bewegung.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel erklärte sie taxfrei zur "wohl mächtigsten Frau in der katholischen Kirche". Zweifelsohne gehört die von Chiara Lubich gegründete Fokolar-Bewegung zu den großen Aufbruchs-Initiativen im Vorfeld und Gefolge des II. Vatikanums. Und bis an die katholische Kirchenspitze - nicht zuletzt unter Johannes Paul II., fortgeführt von Benedikt XVI. - reichte das Wohlwollen für die heute weltweit 140.000 Mitglieder zählende Bewegung.

Begonnen hatte alles im norditalienischen Trient, wo die 1920 geborene Lubich als Volksschullehrerin tätig war. Geprägt vom faschistischen Kampf gegen die Kultur und dann von den Bombardements der von den Deutschen besetzten Stadt gründete sie 1944 mit einer Gruppe junger Frauen die Fokolar-Bewegung, benannt nach der Feuerstelle in den traditionellen Häusern der Region. Ausgehend von Jesu Wort "Alle sollen eins sein" propagierte Lubich eine "Spiritualität der Einheit", die von kleinen Laien-Gemeinschaften ausgehend in die Welt getragen werden sollte. Schon im Vorfeld des Konzils propagierte Lubich die Ökumene als Prinzip, folgerichtig, dass sich viele nichtkatholische Christen in ihrer Bewegung ebenso zu Hause fühlten wie in späterer Folge Angehörige nichtchristlicher Religionen. Das Engagement für Frieden gehörte gleichfalls zu Lubichs unermüdlichen Aktivitäten. Sie war auch Ehrenpräsidentin der "Weltkonferenz der Religionen für den Frieden". Am 14. März ist sie, verabschiedet von Hunderten ihrer Anhängern - darunter auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. und der Prager Kardinal Miloslav Vlk - im Fokolar-Zentrum Rocca di Papa bei Rom verstorben. Statutengemäß wird ihr wieder eine Frau an die Spitze der Bewegung folgen. ofri

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