Vielkornbrot statt "Allerlei"

Werbung
Werbung
Werbung

"Lebendig und kräftig und schärfer" ist Gottes Wort nach dem Hebräerbrief (4,12). Dieses Motto stand über dem 31. Evangelischen Kirchentag in Köln. Das Programmheft für die viertägige Veranstaltung umfasste mehr als 600 Seiten! Die weitgehende Autonomie der vorbereitenden und beteiligten Gruppen bringt diese große, bunte Vielfalt mit sich. Nicht jeder sieht es positiv: Kardinal Meisner sprach in seinem Grußwort an den Kirchentag - wenig höflich - von einem "Leipziger Allerlei".

Wie steht es mit der Vielfalt in der evangelischen Kirche? Ist sie eine Stärke oder eine Schwäche? Kein Zweifel: Vielfalt kann schwächen, wenn durch einen allgemeinen Relativismus klare Standpunkte verhindert werden. Das war in Köln nicht der Fall. Im Gegenteil. Zeitgleich fand in Heiligendamm der G8-Gipfel statt, daher war das Thema der Globalisierung auch in Köln auf der Tagesordnung. [...]

So wurde sichtbar, was Desmond Tutu sagte: "Ich bin kein Objekt von Mitleid und Charity." Klare Worte, die man sich von Kirchen heute zu recht erwarten darf. Aus der Vielfalt erwächst die eindeutige Position, weil sich in evangelischer Tradition die Vielfalt stets auf ihre Quelle, das Wort Gottes, bezieht. Daher kein Leipziger Allerlei, eher ein kräftiges Mehrkornbrot aus vielen Körnern - natürlich alles Bio, wie beim Kirchentag üblich. Nr. 24 /14. Juni 2007

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung