Was geht uns die Zukunft an?

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Die "Pflege" hat es geschafft, sich in die seit langem kalkulierten und vorbereiteten Wahlkampfthemenkataloge der Parteien hineinzudrängen. Dank breit gestreuter, persönlicher Betroffenheit vieler Menschen in diesem Land - bis hoch hinauf in die politischen Führungsetagen. Geholfen hat aber letztlich nicht schon die breit gestreute Betroffenheit - die gibt es schon sehr lange, sondern die massenmedial aufgegriffene Angst illegaler Beschäftiger von illegal arbeitenden Pfleger(inne)n vor der Anzeige. (Übrigens: Die Empörung gilt in diesem Fall allerdings nicht den illegal Handelnden, wie es bei den "illegal aufhältigen" Asylwerbern und Zuwanderern üblich ist, sondern der "kriminalisierenden" Gesetzeslage. Ein ungewollter Beitrag zu einer differenzierteren Sicht von "Illegalität" und "Kriminalität"?)

Ziemlich sicher wird es dagegen das Thema der Nord-Süd-Spannung unserer Welt nach wie vor nicht in die Vorwahldiskussionen schaffen. Keine der Parteien spricht dieses Thema, geschweige denn Zukunftsperspektiven dazu an. Bestenfalls wird es um "unsere Sicherheit" angesichts einer unsicheren Weltlage gehen oder um das Geringhalten unserer Probleme mit einem Symptom der Nord-Süd-Spannung: den Flucht-und Migrationsbewegungen auf unsere Grenzen zu. Nein, nur nicht den Leuten mit der realen Weltlage kommen und mit unserer Mitverantwortung für die zukünftigen Entwicklungen, scheint die Devise zu lauten. Christlich-sozial, sozialdemokratisch, grün-alternativ, die Welt der Kinder und Kindeskinder hin oder her. Ein bisschen "Entwicklungshilfe" (aber, bitte, nicht zu viel!) machen wir ohnedies, und spenden werden wir auch immer wieder.

Falls es noch Geld für Wahlplakate gibt, hier ein Slogan - Vorschlag: Was geht uns unsere Zukunft an? Ich verzichte auf das Copyright.

Der Autor ist Pfarrer in Probstdorf und Universitätsseelsorger.

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