Das Fürstentum Liechtenstein, 25 Kilometer lang, sechs Kilometer breit und mit knapp 30.000 Einwohnern, hat seit Oktober eine erste eigene selbständige Versicherungsgesellschaft, die ihren Schwerpunkt auf Kunstversicherung legen wird: Die Nordstern Versiche-rungs AG, Erste liechtensteinische Versicherung.
Nun leidet Europas viertkleinster Staat sicherlich keinen Mangel an Versicherungsunternehmen - alle großen Schweizer Versicherer sind vor Ort tätig: „Hier sind viele Leute mit ihren Kunstsammlungen vertreten, die nicht wissen, ob sie diese im eigenen Land versichern lassen sollen”, erklärt Josef Franz Pscheidl, lokaler Bepräsentant und Mitglied des Verwaltungsrates, die Zielsetzung des neuen Unternehmens, das vollkommen eigenständig agieren wird und sich auch an Kunden in den angrenzenden Nachbarregionen wenden möchte.
Gegründet wurde die Erste liechtensteinische Versicherung von der Nordstern Colonia Holding für Zentraleuropa, mit Sitz in Wien. Konstantin Klien, Generaldirektor der Holding, ist auch Präsident des Verwaltungsrates der neuen Gesellschaft in Liechtenstein.
Kunst zu versichern ist eine Kunst. Mehr als 50 hochqualifizierte Kunsthistoriker betreuen europaweit die Kunden der Nordstern Colonia-Versicherungsgruppe: Privatsammler wie auch wertvolle, international anerkannte Sammlungen.
Die Kunstexperten beraten nicht nur bei der Konservierung und Restaurierung der wertvollen Stücke, sondern auch bei sicherheitstechnischen Fragen der kunstwerkgerechten und sicheren Aufbewahrung. Sie schätzen die Kunstwerke und setzen den Versicherungswert fest. Dieser wird laufend justiert, sodaß es im Schadensfall keine Unklarheiten über die Höhe der Entschädigung gibt.
Obwohl die Sparte der Kunstversicherungen in den letzten Jahren überdurchschnittliche Steigerungsraten verzeichnet hat, sei sie ein Nischenprodukt, erklärt Konstantin Klien. Die Erste liechtensteinische Versicherung wendet sich daher mit einem neuen Produkt an den Privatkunden: CasaArte ist eine Versicherung, die Haushalt-, Eigenheim- und Kunstversicherung im Paket anbietet. In einem europäischen Markt, so Klien weiter, würden in Zukunft die Kunden - neben Service und Betreuung -„Alles-in-allem-Lösungen” den Vorzug geben.
Kunst ganz allgemein spielt bei der Nordstern-Co-lonia-Gruppe eine große Rolle. Seit Jahren schon wird die Förderung junger Kunstschaffender ganz groß geschrieben.
Kunst bewahren und Kunst erhalten ist ein weiteres Anliegen des Unternehmens. Anläßlich der Eröffnung der Ersten liechtensteinischen Versicherung konnte Francesca von Habs-foto Klein bürg, als Präsidentin der Aren Foundation, eine „namhafte” Spende in Empfang nehmen.
Über die Höhe des Betrages an die Arch Foundation, die sich bemüht das kulturelle Erbe Osteuropas und Vorderasiens zu erhalten, das durch die jüngsten politischen Ereignisse Gefahr läuft verloren zu gehen, übt man auf Wunsch der Präsidentin allerdings vornehmes Stillschweigen.
