Lernen, lernen, lernen.... Aber was? Und wozu?

Werbung
Werbung
Werbung

Auf einmal ohne Job dazustehen damit rechnen heute viele Menschen. Kaum jemand glaubt mehr, daß im Berufsleben alles so verlaufen wird wie bisher. Zu rasch verändert sich die Arbeitswelt. Die Anwort auf diese Entwicklung heißt: "Lebenslanges Lernen". Wer sich ständig weiterbildet, braucht Arbeitslosigkeit nicht zu fürchten.

Eine positive Botschaft? Ein sicheres Rezept?

Dazu gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen, wie die Beiträge von drei Fachleuten zeigen.

Der Mensch muß der Arbeit folgen Professor Johann Günther, Donauuniversität Krems, Abteilung Telekommunikation, Information und Medien: * Die Arbeitnehmer müssen selbst dafür sorgen, daß sie immer am neuesten Stand ihrer Ausbildung und ihres (beruflichen) Wissens sind.

* Jeder ist für seinen "Marktwert" in der Berufswelt selbst verantwortlich. Gefragt sind "Selbstmanagement-Kompetenz" und "Konkurrenzfähigkeit".

* In der Wirtschaft gibt es "Zyklen" mit unterschiedlichen Arbeitschancen. Wer sie rechtzeitig erkennt, hat einen Vorsprung.

Der Markt diktiert das Bildungswesen Professor Klaus Firlei, Universität Linz, Institut für Arbeits- und Sozialrecht: * Das Schlagwort vom lebenslangen Lernen führt dazu, daß sich die Menschen permanent auf die Erfordernisse der Wirtschaft hin "auf- und umrüsten" sollen.

* Diese Entwicklung wird immer teurer und riskanter und daher einfach auf die Arbeitskräfte übergewälzt.

* Die herrschenden Bildungsvorstellungen bieten nicht das an, was wir in Zukunft wirklich brauchen werden: die Fähigkeiten zur besseren Bewältigung des Lebens und für ein humaneres Verhalten.

Glücklich ist, wer vergißt ...

Professorin Ursula Schneider, Universität Graz, Institut für Internationales Management: * Wir brauchen ein neues Verständnis von Lernen und Bildung. Der Fortschrittsglaube mit der Botschaft "Mehr = Besser" gilt so nicht mehr.

* Damit neues Denken und Handeln Einzug in unserer Lebenswelt halten kann, müssen alte Denkweisen aufgebrochen, neue Leitideen entwickelt werden.

* Es gibt keine "maßgeschneiderte" Ausbildung. Das Gelernte kann nur in Kombination mit anderen Fähigkeiten sinnvoll umgesetzt werden.

Redaktionelle Gestaltung: Elfi Thiemer

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung