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Sein Auto mit anderen zu teilen, spart viel Geld

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Europaweit haben sich bereits mehr als 20.000 Menschen in der Dachorganisation „European Car Sharing” zusammengeschlossen. Sie haben ein gemeinsames Anliegen: Die gemeinschaftliche Nutzung von Autos zu propagieren. Darüberhinaus gibt es eine Unzahl privater Initiativen zum Autoteilen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der sich für eine ökonomische und ökologische Verkehrsnutzung stark macht, trug dieser Entwicklung kürzlich mit einer Publikation Bechnung.

Autoteilen (Carsharing) heißt die Formel, nach der die beträchtlichen Fixkosten, die ein Auto bereitet, gemeinschaftlich getragen werden. Der einzelne spart dadurch bis zu 70 Prozent Kosten. Aber auch die Allgemeinheit profitiert vom Carsharing: Ys gibt mehr Platz auf den Straßen und weniger Abgase und Lärm - alles bei gleicher Mobilität.

Beim Autoteilen wird die Nutzung des gemeinschaftlich angeschafften Autos vertraglich geregelt. Autoteilen kann durch professionelle Unternehmen, privat zwischen Nachbarn oder im Freundeskreis organisiert werden.

Die erste Organisation wurde 1987 in der Schweiz gegründet. 1992 erfolgte der Start von „AutoTeilen Österreich” (ATO). Ende 1996 gab es in Österreich 850 Personen, die das Autoteilen praktizierten, zur Zeit also eine verschwindende Minderheit. Wem gefällt schon der Gedanke, sein Auto mit anderen zu teilen? Doch einmal ausprobiert, sprechen die Vorteile für sich. Die professionellen Carsharing-Orga-nisationen verzeichnen Zuwachsraten von jährlich bis zu 50 Prozent.

Je mehr Menschen sich für Carsharing begeistern, desto größer werden die Carsharing-Fahrzeugparks und damit auch die Wahlfreiheiten für die Nutzer. Der Einstieg in die flexible Autonutzung ist jedoch an Voraussetzungen geknüpft:

■ Man muß zu akzeptablen Bedingungen einen Großteil der täglichen

Wege zu Fuß, mit dem Bad oder mit dem Öffentlichen Verkehr zurücklegen können,

■ die jährliche Pkw-Leistung sollte unter 11.000 Kilometer liegen,

■ das Auto sollte nicht für die tägliche Fahrt zur Arbeit gebraucht werden,

■ der Wohnort sollte nicht in Streulage liegen und auch nicht weniger als 500 Einwohner haben.

■ Vor allem aber muß der Besitzer eine sachliche Beziehung zum Auto haben.

Unter diesen Voraussetzung ergibt sich in Österreich kurzfristig ein Potential von 60.000 Führerscheinbesitzern, so der Verfasser der VCÖ-Studie, Peter Czermak, Geschäftsführer von AutoTeilen Steyr.

In der Publikation „Carsharing und andere Modelle flexibler Autonut-zung” findet man übrigens eine Fülle Erfahrungen mit dem privaten Autoteilen, Tips für dessen Verwirklichung sowie die Darstellung der Leistungen professioneller Carsharing-Organisa-tionen. Man lernt aber nicht nur die privaten Vorteile dieser Art der Auto-nutzung kennen, vielmehr bringt die Studie auch Vorschläge, wie Carsharing auf Gemeindeebene gefördert werden kann.

Für Betriebe werden Möglichkeiten aufgezeigt, Firmenfahrzeuge effizienter zu nützen. Zahlreiche Beispiele zeigen, wie Carsharing-Organisa-tionen und Autovermieter mit Verkehrsverbünden beim Aufbau eines umfassenden Mobilitätsangebotes zusammenwirken können.

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