Computer heizen dem Klima ordentlich ein

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Die Ergebnisse des Physikers Alex Wissner-Gross ließen Anfang Jänner viele aufhorchen. Die bislang von der Klima-Diskussion ausgenommene IT-Branche geriet in Mittelpunkt des ökologischen Interesses. Wissner-Gross fand heraus, dass nur zwei Suchabfragen mit der Internet-Suchmaschine Google so viel Energie verbrauchen, wie benötigt wird, um eine Durchschnittsmenge an Wasser in einem Teekessel zum Kochen zu bringen, berichtete die britische Sunday Times.

Der Professor der Universität Harvard beziffert den CO2-Ausstoß für eine Google-Abfrage mit sieben Gramm. Der im Vergleich herangezogene Teekessel führt zu 15 Gramm CO2-Ausstoß bis das darin enthaltene Wasser kocht. Grund dafür sei der große Verbrauch an Elektrizität der Rechenzentren, die Google benötigt, um seine Dienstleistungen anzubieten. Die Times berichtet weiter, dass Google keineswegs offen mit seinem Energie-Verbrauch umgeht. So sind entsprechende Zahlen ebenso wenig verfügbar wie Angaben des Unternehmens zum Ökologischen Fußabdruck. Google kontert und meint, sie seien unter den effizientesten Anbietern von Internet-Suchmaschinen. Der Grund für Googles hohe Emissionswerte liegt daran, dass eine Suchabfrage an mehrere Server weltweit geschickt wird, die miteinander konkurrieren. Der schnellste verarbeitet die Anfrage des Internet-Nutzers. Diese Vorgehensweise benötigt wenig Zeit, verbraucht aber viel Strom. Doch Google allein an den Pranger zu stellen, greift zu kurz. Die Treibhausgas-Emissionen, die durch die Nutzung von Computern inklusive der Nutzung des Internets weltweit entstehen, entsprechen denen der globalen Luftfahrt-Industrie (zwei Prozent des CO2-Ausstoßes weltweit). Wissner-Gross fand ebenso heraus, dass das Aufrufen einer Homepage pro Sekunde 0,02 Gramm an CO2-Ausstoß generiert, das Zehnfache wird produziert, wenn Bilder, Animationen und Videos abgespielt werden. Und nur den Computer einzuschalten, verursacht 40 bis 80 Gramm CO2 pro Stunde. (tom)

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