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Friedensappell und harte Balkanrealität

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In Kroatien ließ sich Johannes Paul II. von der Politik nicht vereinnahmen.

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In Kroatien ließ sich Johannes Paul II. von der Politik nicht vereinnahmen.

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Präsident Franjo Tudj- man schlug zwar unmittelbar vor dem Papstbesuch scharfe Töne an, dem Papst gegenüber schwächte er seine Aussagen ab. Unter anderem hatte Tudjman in einer Pressekonferenz, die zweimal — einmal um die Mittagsstunde und dann noch einmal in voller Länge (zwei Stunden) im Hauptabendprogramm des TV - übertragen wurde, gemeint, daß die besetzten Gebiete in Slawonien und in der Krajina gegebenenfalls auch mit militärischer Gewalt befreit werden müßten. Dem Papst gegenüber hat er diese Forderung - zumindest in den offiziellen Reden - nicht mehr erhoben. Der Papst ging eindeutig auf Distanz zur offiziellen kroatischen Politik (Seite 14).

Ein Problem der kroatischen Politik bildet nach wie vor die Unterstützung der kroatischen „Bananenrepublik“ Herceg-Bosna (im Westteil von Mostar ansässig) durch Zagreb. Das Attentat auf den Administrator der EU in Mostar, Koschnick (siehe auch Seite 4), sei kein zufälliger Willkürakt kroatischer Fanatiker, erklärte der Bundesvorsitzende der deutschen Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch.

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