Gsieben

G7-Gipfel: Kriegsausläufer in Ellmau

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Ist der Krieg ein Muss und sind Waffenlieferungen wirklich das einzige Mittel gegen die Aggression Wladimir Putins? Die Demonstranten gegen den Gipfel der sieben führenden Industriestaaten bei Schloss Elmau in Bayern glauben nicht daran. Sie glauben auch nicht an die NATO als großen Konfliktlöser, sondern an die NATO als Konfliktbeschleuniger.

Aber wie soll man den Frieden herstellen, wenn der Angreifer nicht verhandeln will? Der Wunsch, dass es trotzdem und ohne Rücksicht auf Erfolgschancen getan werden soll, blieb letztlich die Kernforderung jener Wenigen, die gekommen waren, um zu protestieren. Gemessen an anderen G7-Gipfeln und den zugehörigen Demonstrationen hatten es die sieben Staatsund Regierungschefs Deutschlands, der USA, Japans, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens und Kanadas also beinahe beschaulich vor der ewigen Kulisse der Alpen, mit Blasmusik und Dirndltralala.

Es wurde für die Kameras posiert, spaziert, umarmt – während man über Putin sprach. Das begann mit sattem Gehöhne über die männertümelnden Fotoshows des Kreml-Herren (was Rückschlüsse darauf zulässt, wie wenig derzeit Höflichkeit gefragt ist – wohl die wichtigste Basis für Verhandlungen) – und endete mit diversen Versorgungsallianzen.

Europa hat seinen Flüssiggasimport aus den USA mittlerweile verdreifacht – braucht aber immer noch viel mehr, um unabhängig von Russland zu werden. Es war gleichermaßen die Einstimmung auf einen Winter, der hart werden könnte für uns und die Welt.

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