Ghetto selbstgemacht
Die Hochschule für angewandte Kunst zeigt im Wiener Heiligenkreuzerhof Werke der Moderne aus ihrem Archiv.
Die Hochschule für angewandte Kunst zeigt im Wiener Heiligenkreuzerhof Werke der Moderne aus ihrem Archiv.
Im zweiten Teil der trilogischen Ausstellung „Die Moderne oder die Überwindung des Begriffs“ belegen unter dem Titel „Gegenständlich“ Beispiele aus dem Archiv der Hochschule und Privatsammlungen, daß in Österreich nationale und internationale Kunst von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart gesammelt wurde und wird. Die Arbeiten von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Max Ernst, Mario Schiffano, Andy Warhol, Franz Wiegele und Eduard Bäumer sind, wie beim ersten Teil der Ausstellungsreihe, ohne erkennbare Ordnung gehängt.
Und genau darin liegt die Problematik begründet: Daß die Aussagen der einzelnen Künstler relativ und kulturspezifisch sind, ist jedem klar, der den Blick über die Grenzen jenes Kulturbetriebs richtet. Allerdings fragt man sich, welchen Beitrag eine Ausstellungsreihe leisten kann, die Arbeiten von beachtlicher Qualität zeigt, es gleichzeitig aber nicht versteht, aus einem selbstgeschaffenen Ghetto auszubrechen? So unglücklich gemachte Ausstellungen sollten nicht die Möglichkeit zu Pauschalverurteilungen bieten. (Bis 27. August)
