Warum ich Feministin bin - © Illustration von Nurisma Nas aus »Warum ich Feministin bin« © 2022, Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main

Chimamanda Ngozi Adichie: „Warum ich Feministin bin“

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Lektorix des Monats: „Warum ich Feministin bin“. Die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie beschreibt ihren persönlichen Zugang zu Feminismus.

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Lektorix des Monats: „Warum ich Feministin bin“. Die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie beschreibt ihren persönlichen Zugang zu Feminismus.

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Warum stößt Feminismus heute immer wieder auf Ablehnung? Wieso scheuen manche davor, sich als „Feministin“ oder „Feminist“ zu bezeichnen? Und warum ist es gerade mit Blick auf diese Tendenzen von immenser Bedeutung, für Geschlechtergerechtigkeit einzutreten?

Fragen wie diesen geht die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie in ihrem Buch „Warum ich Feministin bin“ nach. Auf wenig mehr als 60 Seiten zeichnet sie – auf äußerst anschauliche Weise – ihren persönlichen, selbstbestimmten Zugang zu Feminismus nach. Der Text basiert auf einer Rede, die die international erfolgreiche Schriftstellerin 2012 unter dem Titel „We Should All Be Feminists“ als TED-Talk gehalten hat. Darin warf Adichie einen kritischen Blick auf die Erwartungen, die in unserer Gesellschaft an Mädchen und Jungen herangetragen werden, die Sprach- und Verhaltensweisen, die ihnen im Alltag vorgelebt werden, und die Normen, anhand derer sie gemessen und bewertet werden.

Anders als die bisherigen Editionen der in viele Sprachen übersetzten Rede richtet sich diese Neuausgabe an ein jüngeres Lesepublikum und greift dafür auf grafische Gestaltungselemente aus der Feder der deutschen Künstlerin Nursima Nas zurück. Für das schöne, schmale Buch hat diese eine besondere visuelle Ästhetik entworfen: Zum prägenden Gestaltungsprinzip der in frischen Farben gehaltenen Doppelseiten werden jene einander überlagernden, kreisförmigen Flächen, auf denen zumeist auch der (für diese Ausgabe überarbeitete) Text platziert wird.

Dabei werden einzelne Passagen der Rede handschriftlich nachgezeichnet und so hervorgehoben – während darstellende Zeichnungen die lebensweltlichen Beispiele aus Adichies Biografie veranschaulichen: Post-its verdeutlichen zentrale (Erkenntnis-)Momente und Argumente, Sprechblasen machen (Fremd-)Zuschreibungen sichtbar, und verdinglichte Darstellungen konkretisieren ab­strakte Vorstellungen und Metaphern. Auch schwerer zu fassende Konzepte wie „ungleiche Chancen am Arbeitsmarkt“ werden so verständlich aufbereitet und in einer kindlichen sowie jugendlichen Erfahrungswelt greifbar gemacht.

In engem Zusammenspiel von Text und Bild eröffnet Nursima Nas dabei einen offenen und durchaus auch verspielten Zugang zu Chimamanda Ngozi Adichies Rede, die auch zehn Jahre nach ihrer Erst­erscheinung nichts an Aktualität und gesellschaftspolitischer Relevanz verloren hat – dafür aber umso hoffnungsvoller in eine gerechtere Zukunft blickt.

Der Beitrag erschien in der Printausgabe unter dem Titel: Die Hoffnung auf eine gerechtere Zukunft.

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