Ernst Meister zählte zu den bedeutendsten lebenden Lyrikern des deutschen Sprachraumes. Verfremdung der Wirklichkeit, um zu einer spirituellen Realität vorzudringen, Frische der Vokabeln, der Metaphern, zeichnen sein umfangreiches lyrisches Werk aus. Ernst Meister sagte einmal über den Autor: „Sein Gedicht verrät, was er weiß. Es fragt dich danach, was du weißt.“Mit dieser Frage macht es Ernst Meister seinen Lesern nicht leicht. Man kann seine Gedichte nicht flüchtig durchlesen wie eine Tageszeitung, man muß sich ihnen widmen, dann erst werden sie wie eine Quelle, die man nicht
Zehn Jahre nach dem fühen Tod des Dichters Gerhard Fritsch, liegt nun sein umfangreiches lyrisches Gesamtwerk vor. Es ist nicht zu übersehen, daß sich ein Großteil dieses Werkes mit dem für den Autor so gravierenden Erlebnis Krieg auseinandersetzt:„Im Osten / fiel Schnee. / Weiß wie das Häubchen. / Weiß wie die Knochen / im Schlamm.“Doch es sind nicht nur Gedichte, die auf persönlichen Kriegserlebnissen basieren:„Noch immer zieht dort Cäsar nach Gallien, / Napoleon räder-rasselnd in den Osten, / noch immer singen die Landsknechte heiser / von Rom, / das der Plünderung