Wie sich junge Künstler und Intellektuelle, die vor dem Bürgerkrieg
geflohen sind, in der ukrainischen Hauptstadt niederlassen und dort
eine neue Szene schaffen.
Flüchtlinge erheben schwere Vorwürfe gegen ukrainische
Freiwilligenbataillone. Die Truppen sollen in der Ostukraine
Zivilisten misshandelt, entführt und beraubt haben. Besonders
Radikale Nationalisten und Neonazis sollen verantwortlich sein.
Sie haben in der Revolution auf dem Freiheitsplatz in Kiew für eine
neue Ukraine gekämpft. Nun sind die Aktivisten ernüchtert. Statt
eines neuen Staates herrscht Krieg. Aufgeben wollen sie trotzdem
nicht.
Die Separatisten in der Ostukraine festigen ihre Macht. Doch ohne
Geld aus Moskau können sie ihre Versprechen vom sozialen Wohlstand
für alle nicht einhalten.
Wer den Regierungssitz der "Volksrepublik Donezk" betreten will, sollte eine Flasche Wodka mitbringen. "Dann beißen wir auch nicht", sagt Pawel, der vor dem Sowjetbau am Schewtschenko-Boulevard in Donezk Wache schiebt. Früher saß in dem Haus die Gebietsverwaltung der Region. Jetzt dient das Gebäude den pro-russischen Rebellen als Hauptquartier.Donezk gilt als Hochburg der pro-russischen Separatisten. Die Industriestadt ist neben Luhansk die am meisten umkämpfte Stadt in der Ostukraine. Erst am Wochenende startete die ukrainische Armee eine Großoffensive auf die Region, bei der mehrere
Nastja Petrenko kann den Krieg nicht vergessen. Das ferne Donnern der Artillerie und das dumpfe Rattern der Kalaschnikows gehen ihr nicht aus dem Kopf. Über drei Monate wurde ihre Heimatstadt Slowjansk von Separatisten besetzt und von der Armee belagert. Wochenlang hatte sich Petrenko mit ihrer Mutter im Keller eines Plattenbaus versteckt. Fast jeden Tag hörte sie Schüsse von der Straße. "Irgendwann konnte ich das Kaliber der Maschinengewehre unterscheiden", sagt Petrenko.Anfang Juli flohen die Aufständischen, doch der Bürgerkrieg hinterließ seine Spuren: In einigen Straßen liegen
Auf der Krim zeigen sich die Konsequenzen der Abspaltung von der Ukraine: Zerrissene Familien, blockierte Grenzen und Zukunftsangst.Anastasia Hrynenko weiß nicht, wann sie ihre Eltern das nächste Mal wiedersehen wird. Die 21 Jahre alte Studentin wohnt seit sechs Jahren in Kiew, aufgewachsen ist sie in der Stadt Aluschta auf der Krim. Ihre Stiefmutter, den Vater und die drei Brüder besuchte sie zuletzt eine Woche vor dem Krim-Referendum, das am 16. März den Anschluss der Halbinsel an Russland besiegelte.Nun traut sich Hrynenko nicht mehr in ihre Heimat. "Vielleicht kann ich dann nicht mehr
In dem Birkenwald nahe Kiew hört man schon aus der Ferne das Knattern der Maschinengewehre. "Übungsplatz des Innenministeriums - Betreten verboten“, warnt ein Schild an einem Eisentor. Vor der Absperrung schiebt ein Soldat mit schwarzer Uniform, Schutzweste und Funkgerät am Gürtel Wache.Hinter dem Zaun trainieren hunderte Männer und Frauen der ukrainischen Nationalgarde den Partisanenkrieg. Sie heben Schützengräben aus, schießen mit der Kalaschnikow und lernen den Umgang mit Raketenwerfern. Die Freiwilligen sollen im Kriegsfall an die Front ziehen, Erdgasleitungen vor Terroristen
Die Medienfreiheit in der Ukraine geht mit der Niederschlagung der
Protestbewegung zu Ende. Kritische Sender werden geschlossen,
Journalisten verfolgt.
Eine kleine Schule in einem Vorort von Minsk leistet Widerstand gegen das Lukaschenko-Regime: Im "Belarussischen Humanistischen Lyzeum“ steht auch die freie Meinungsäußerung auf dem Lehrplan.Jeden Morgen treffen sich Arsen Buraukin und Alisa Migal vor dem Hauptbahnhof von Minsk. Mit dem Zug fahren sie in ein Dorf am Stadtrand, laufen an Schrebergärten und Datschen vorbei und machen vor einem Backsteinhaus halt. Schnell verschwinden die beiden durch das Gartentor.Hinter dem Zaun verbirgt sich das Belarussische Humanistische Lyzeum. Eine Schule, die vor zehn Jahren vom Lukaschenko-Regime