Jahrelang hatte sich Agrarminister Weihs erfolgreich gegen die Installierung eines Staatssekretärs in seinem Ressort gewehrt, da dieser nicht als bloßer Gehilfe des Ministers gedacht war, sondern — mit klaren Kompetenzen ausgestattet — den Aktionsradius des Ministers beschränken, in vielen Belangen sogar eine Überschneidung der Befugnisse mit sich bringen mußte. Nun hat er sich endlich doch dem Lieblingswunsche des Bundeskanzlers gefügt. Der Grund ist offenkundig: Infolge der SP-Altersklausel ist Weihs nach den nächsten Wahlen eine RückkehrNeuer Staatssekretär Haiden:
Welcher Vorwurf auch immer gegen ihre Wirtschaftspolitik erhoben wird, die Regierung kontert ihn mit dem Hinweis auf die Vollbeschäftigung, die heute in Österreich Rekordhöhen erreicht hat, wobei Jahr für Jahr die Anzahl der Arbeitsplätze weiter vermehrt wurde. Bereits im letzten Wahlkampf spielte das Argument der Arbeitsplatzvermehrung eine entscheidende Rolle. Die sprunghafte Zunahme des Beschäftigtenstandes auch schon unter dem ersten Kabinett Kreisky ließ sich statistisch belegen, und die Opposition — selbst fasziniert von der Idee einer unbegrenzt steigenden Beschäftigung — suchte vergebens nach Gegenargumenten.
Ein neues Schlagwort wurde geboren: das Wort von der Energielücke. Nun treten zwar, vor allem in den USA, gelegentlich bereits Engpässe auf, aber von einer allgemeinen Knappheitssituation in der Welt ist vorläufig noch nicht die Rede. Vorläufig; aber es heißt wachsam sein.