„Das Studium der Frauen ist schwer", so heißt es zwar in einem anderen Zusammenhang, doch es läßt sich auch auf den akademischen Bildungsweg der Frauen anwertden. Der besondere Begriff „Frauenstudium" ist längst aus unserem Sprachgebrauch verschwunden, studierende Frauen sind keine schillernden Außenseiter mehr:Die Inskriptionszahlen des vorjährigen Wintersemesters zeigten, daß von 14.173 erstinskribierenden österreichischen Studenten immerhin 46 Prozent Frauen waren. An der Wiener Universität rekrutierten sich die Studienanfänger sogar zu 57 Prozent aus Frauen. Und es
„Rauchen ist schick", so heißt es in einem gar nicht so dummen Schlager, denn der Prestigefaktor spielt neben der Neugierde und der Bereitschaft zur Nachahmung eine unübersehbare Rolle, wenn es um das „Erlernen des Rauchverhaltens geht".Aufgrund umfangreichen Literaturstudiums und der Erfahrungen in der Raucherberatungsstelle des Gesundheitsministeriums wurde vom Hygiene-Institut der Universität Wien ein Modell psychologischer Einflußfaktoren bezüglich Rauchverhaltens erstellt.80 Prozent aller Raucher lassen den vorerst gelegentlichen Griff zur Zigarette spätestens mit 21
„Mensch, so sag doch endlich auch mal etwas Konkretes ..." Gelächter im vielköpfigen Plenum brandet auf. Doch der solchermaßen irritierte Redner plagt sich mit seinen Ausführungen schließlich doch weiter.Szene aus dem „Alternativen Parteitag" der „Grünen Partei Deutschlands", der vor kurzem am Bodensee stattfand und bei dem Grüne aus allen Teilen Westdeutschlands die letzten ideologischen Direktiven vor dem entscheidenden Wahlsonntag erhielten.„Etwas Konkretes" wünschen sich indes nicht nur die grünen Wahlkämpfer selbst. Auch die Wähler vermissen
Fertigteil neben Biedermeier, Eternit neben Freskowandschmuck: Ein gewohnter Eindruck, der sich einem in vielen Orten bietet. Die Ortsbildgestaltung ist noch ein ziemlich junges Sorgenkind der Landgemeinden und manchmal sogar ein Fürsorgefall.Die ,,Musterblätter für Baugestaltung in Niederösterreich", die von der Niederösterreichischen Landesregierung zur Ortsbildverbesserung herausgegeben wurden, greifen in Wort und Bild viele Problemkreise auf. die sich speziell in diesem Bundesland im Zuge der Vergrößerung der Ortschaften, der Fertigteilbauweise, des unkontrollierten
„Nur die Liebe kann die Auferstehung glauben", so lautet ein Ausspruch Ludwig Wittgensteins, der in der neuen Nummer der Vierteljahresschrift „kunst und kirche" aufgegriffen wird.„Das Leiden in der Kunst heute" ist eine Problematik, die in zunehmendem Maß das Bild der Gegenwartskunst beherrscht. Seit dem Ende der Renaissance wurde die Leidensthematik in der profanen Kunst zwar zurückgedrängt - in zunehmendem Maße aber wird der heutige Mensch als Störer und Ver-störer dargestellt, der selbst einer ständigen Bedrohung ausgesetzt ist.„kunst und kirche" behandelt
(„Holzschneider - heute”, Künstlerhaus Wien bis 3. August von 10 bis 18 Uhr täglich) Im Künstlerhaus geben achtzehn österreichische Holzschneider einen Uberblick über ihre Arbeit. Die Landschaft und die Beziehung zum anderen Menschen sind Themen, die vielfach und in sehr unterschiedlicher Weise aufgegriffen werden.Die Größe seiner Drucke verleihen Erich Steiningers Bildern etwas Monumentalität - dadurch erst beherrscht das Gewaltsame die Bildthematik. Bei Franz Janskys,,Genesis” ist die Farbe entscheidend.Robert Hammerstiel benutzt die Expressivität des Holzschnittes, um die
Derzeit entsteht in Wien ein Bild: Bis zu einem Kilometer soll es lang werden; seine Maler sind die Wiener selbst.Hermann Prigann lädt ein, sich zum Thema ,,Ich und meine Zukunft” mit Pinsel und Farben zu äußern oder eine malerische Selbstdarstellung mit verbundenen Augen zu versuchen. Eine große Leinenrolle, Pinsel und Farben liegen bereit, über die verschiedenen Stationen des Riesenrollenbildes informiert das Museum Moderner Kunst im Palais Lichtenstein.Ist das, was da vorgebracht wird. Kunst?Prigann's Unternehmung nennt sich ..Malaktion” und als ..Aktion” soll es auch verstanden
Untereinander zerstrittene Staaten, immer mehr Krisenherde, Verarmung, Hunger und wachsende politische und wirtschaftliche Einmischung nicht nur seitens ausländischer Mächte, sondern auch durch die eigenen Regierungen -zum Beispiel auf dem Mediensektor: Das sind Kennzeichen der heutigen Situation auf dem afrikanischen Erdteil:Was das alles für den christlich orientierten Journalismus bedeutet, berichtete der Exekutivdirektor der „Multimedia Zambia”, Gabriel S. Chif-wamba, in seinen Kontaktgesprächen mit dem „Katholischen Zentrum für Massenkommunikation” kürzlich in
(Burg-Spiel Neulengbach; „Der tolle Tag” von Beaumarchais) Zumindest auf kulturellem Gebiet ist es mit einem Schlag Sommer geworden, was das Publikum nicht abbringen soll, sich für Neulengbachs Sommerereignis „Der tolle Tag” von Beaumarchais warm anzuziehen; wie in den vergangenen Jahren, so wird auch heuer im Innenhof der Burg gespielt.Unter der Regie von Burgschauspieler Peter Jost und durch überzeugende schauspielerische Leistungen von Isolde Halwax als Susanne, Alfred Rupprecht als Figaro, Else Ludwig und Hubert Berger als spanisches Grafenpaar, Stefan Fleming und Helmut Janatsch
In ihrem neuen Roman „Jo-, hanna" gelingt Renate Welsh ein Zeitbild der Jahre um das Entstehen des Nationalsozialismus inÖsterreich und der Weltwirtschaftskrise, das beitragen könnte, das Verständnis und das Wissen der Kinder und Jugendlichen über diese Zeit zu vertiefen. „Johanna" ist die Geschichte einer Dreizehnjährigen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Schneiderin zu werden. Die armen Verhältnisse der Zieheltern, die Fürsorge, die wirre Bürokratie und die chaotische Lage Österreichs wollen es, daß sie diesen Plan nicht verwirklichen kann, denn „es war ja noch
Kinder erleben ein Begräbnis, das Sterben der Großmutter, eines Schmetterlings, ihres Hundes; Kinder denken nach über das Altwerden, über den Krebs, das „Woher“ und das „Danach“.Das Buch „Ich will vom Tod etwas wissen“ von Antoinette Bek- ker bricht mit seinen kleinen Geschichten und Betrachtungen ein Tabu der Kinderliteratur, bietet viele Anregungen eines ehrlichen Gesprächs mit Kindern und die Erkenntnis, daß Ehrlichkeit anscheinend weit weniger unbequem ist als fadenscheinige Erklärungen zum Thema Tod. Die Schwarzweißfotos von Elisabeth Niggemeyer unterstreichen
Daß die Lebenssituationen eines Künstlers und eines Gläubigen in ihrem kritischen In-Frage-Stellen ähnlich geartet sind, ist eigentlich Antwort genug, warum die Initiative „Geist & Form“ ihre 9. Präsentation in der katholischen Hochschulgemeinde Wien veranstaltet. In der Ebendorfer- straße sind bis 21. Dezember 75 prämiierte Objekte aus den Bereichen Malerei, Graphik und Plastik zu sehen, die schlicht als Konfrontation verstanden werden wollen.Unverständlich am Rande: die Erzdiözese Wien, die u. a. die Ausstellung und deren Rahmenprogramm (musikalische Veranstaltungen,
Einer reichen, klaren Sprache bedient sich Hans Joachim Sell in seinem Erzählband „Eisfarben“. Der Titel dürfe aber nicht den Schluß zulassen, daß hiemit wieder einer der niederschmetternd pessimistischen Schriftsteller seine erschreckende Betrachtungen auf die Welt losläßt; in Sells Erzählungen kommen viele seiner Erlebnisse als Journalist in Madrid zur Sprache sowie seine Kriegserfahrungen, seine Reisen nach Afrika und Lateinamerika,Jugenderinnerungen, und alltägliche Betrachtungen.Er ist schonungslos mit sich selbst und allem, was mit ihm in Zusammenhang steht: „M.
Für einen Abend kamen sie zurück, jene Tage der Vergangenheit, die unseren Alltag schon lange nicht mehr begleiten - für den Lesungsabend der Gertrud Fussenegger. Das weißblonde Haar hochgesteckt; in einem Kostüm mit schwarzem Rollkragenpullover, aufgehellt durch ihre zarte Perlenkette, so saß sie da im Beethovensaal des Palais Palffy und las von bombenzerrissenen Tagen, in deren Verlauf sie wohl am wenigsten den Gedanken fühlte, daß ihre Erlebnisse einmal durch ihren Ausdruck beständig gemacht werden.Jahre 1912 bis 1945. Das eigene Spiegelbild mit Feuersäule stieg auch in den
(Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien, bis 13. Jänner 1980) Früher standen sie in Küchen und Werkräumen, an Kaminen oder im Herrgottswinkel, die Vötivgaben, Namenstagsgeschenke, Weihnachts- und Ostergaben aus den Zünften der Wachszieher, und lebten den Alltag mit als „lebendiges Wäefcfs“. Daß diese Künstform, die der Bildhauerei sehr nahe steht, nicht so einfach gewesen sein kann, sagen die Preise aus, die man schon damals dafür zu bezahlen hatte: Es kostete 1600 ein Pfund Wachs das Zehnfache von einem Pfund Fleisch.Kaum verwunderlich also, warum der Durchschnittsbürger
(Rathaus, Purkersdorf, bis 28. Oktober) Künstler der Gegenwart setzten sich mit der Landschaft Niederösterreichs auseinander. Die Wanderausstellung „Bilder einer Landschaft - am Beispiel Niederösterreichs“ hat ihre letzte Station, bevor sie ins Ausland geht, erreicht. In zwei zu kleinen, wirkungshemmenden Räumlichkeiten im Purkersdorfer Rathaus zeigt man nun die 90 überlegt zusammengestellten Exponate von etwa 40 Künstlern.Der thematische Rahmen umfaßt ausschließlich Landschaften, die topographisch belegbar sind - diese Einschränkung läßt vielleicht ein breiteres Publikum zu,