Die österreichische Landwirtschaft braucht zum „Blick über den Zaun“ nicht erst aufgefordert zu werden und sieht in den Integrationserfordernissen keineswegs neuartige Schreckgespenster. Zwar ist man sich längst darüber im klaren, daß jegliche Form der Zusammenarbeit mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft nicht nur Vorteile, sondern auch Opfer und Verpflichtungen mit sich bringen wird, man weiß aber auch, daß eine Isolierung weitaus gefährlichere Folgen für Landwirtschaft und Bauerntum in Österreich zeitigen würde.Struktur im WandelAlle Bemühungen um die Anpassung der
In ganz Europa, innerhalb und außerhalb der EWG, ist die Landwirtschaft gegenwärtig in einer gewaltigen Umstellung, in einem in diesem Ausmaß nie zuvor dagewesenen Strukturwandel begriffen. Dieser Prozeß hat bereits ein geradezu revolutionäres Ausmaß erreicht. Er wurde durch die Integrationsbestrebungen zwar nicht ausgelöst, wird durch sie wohl aber noch beschleunigt. Im nationalen und übernationalen Bereich geht es dabei vor allem um die Anpassung der Agrarwirtschaft und des Bauerntums an die Erfordernisse des Industriezeitalters. Wirtschaftliche und soziologische Aufgaben größten
Die Landwirtschaft Europas ist mit dem nunmehr zu Ende gehenden Jahr 1962 in eine neue Epoche eingetreten. Die Bauernschaft des Kontinents steht an einer entscheidenden Wende, am Beginn eines Entwicklungsprozesses, dessen gewaltiges Ausmaß sich bereits abzeichnet, obwohl die breite Öffentlichkeit noch kaum Kenntnis davon nimmt. Und doch geht es um das tägliche Brot der europäischen Menschheit, geht es um das Schicksal von Millionen bäuerlichen Existenzen.Europäischer AgrarmarktNach jahrelanger Vorarbeit und — in der letzten Phase — wochenlangen Tag- und Nachtverhandlungen, ist es