Scesaplana! Mächtig und breit hingelagert und fast bis zu dreitausend Meter Höhe aufragend, türmt sich zwischen Gam-perdona- und Brandnertal der Kulminationspunkt des Rhätikons, als gewaltiger Grenzstein zwischen Vorarlberg und der Schweiz, gegen den Himmel. Welch überwältigende Kulisse bieten die Südwände des Berges von Grüsch oder Seewies im Prätigau aus, wenn die Strahlen der sinkenden Sonne die Kalkmauern mit brennendem Rot überziehen. Wie verlockend leuchtet der ebenmäßige Dreikant des Gipfelbaues im Frühsommer, gleißend geschmückt noch mit dem Brautkleid des Winters, vom
Drohend wälzen sich bleifarbene, dickbäuchige Wolken über die Grate der Kirchli-spitzen und der Drusenfluh. Ein unwirklicher, ockergelber Horizont, ähnlich dem Himmel nach einem Vulkanausbruch, wirft sein müdes Licht durch die Felsenpforte des Schweizer Tores.In unregelmäßigen Stößen faucht ein schneidender Wind die Grate und Kämme entlang, treibt mächtige Schneefahnen vor sich her, die wie lose Halstücher um die Gipfelhäupter flattern. Der an- und abschwellende Äolsgesang des Nordwests ist nicht wie ein irdischer Ton; es ist eine Sphärenmusik, die dem Ohr die“ Stille der
Endlose Weitel Gleißender Strang! Rollender Räder dröhnender SanglWie fliehend die FelderAn Wiesen und WälderIn stetigem Wechsel sich reihn,Entschwinden die alten,Vertrauten GestaltenUnd finden gar fremde sich ein;So fügt sich zum andern,Im ewigen Wandern,Das eine. Nur ich bin allein. Endlose Weitel Gleißender Strangl Rollender Räder dröhnender SanglKurzes Verweilen! Sehnender Drang! Flüchtigen Lebens Wellengesang!Wie fliehend die StundeDem dürstenden MundeDer Seele verlockend sich beut,Zerstört im EntschwindenSie, ohne Empfinden,Der Zitternden Schmetterlingskleid;So sehnt sie voll