Nachdem das Ballett in Salzburg einige Jahre in betrüblicher Weise zu kurz gekommen war, rückte es in diesem Festspielsommer durch das Gastspiel des Essener Folkwang- Balletts wieder in den Vordergrund des Interesses. Kurt Jooss, einer der Senioren des deutschen Tanzes aus den zwanziger Jahren, hat nach dem Krieg in dem von iihm geleiteten Folkwang-Ballett einer denkwürdigen und zweifellos schöpferischen Periode der tänzerischen Renaissance unseres Jahrhunderts ein lebendes Monument errichtet, das als fortdauerndes Zeugnis von dem unbeirrbaren Glauben des Gründers an seine Ideale Respekt
Mit d er Neuinszenierung von Rossinis „Barbier von Sevilla“ haben die Salzburger Festspiele seit langem wieder ein Werk eines ausländischen Komponisten in ihr Programm aufgenommen, das nicht — wie das meiste in den letzten Jahren — durch seine Mozart-Ferne aus dem Rahmen fällt. Verglichen mit dem „Troubadour“, dem „Boris Godu- now“ und der „Carmen“ handelt es sich beim „Barbier“ um eine „kleine“ Inszenierung, ‘die sinngemäß auch im Kleinen Festspielhaus untergebracht wurde. Jedoch groß und klein sind gerade in Salzburg sehr relative Begriffe (wie soeben
Das letzte abendfüllende Ballett- pnagramm, mit dem Aurel von Milloss von der Wiener Staatsoper Abschied nahm (er wird vor seinem Abgang nach Rom zu dem nächsten Ballettabend nur noch die Choreographie für Strawinskys „Les Noces” beisteuern), war dn mancher Hinsicht eine Huldigung an den Genius loci, der dem in ganz anderen künstlerischen Bezirken heimischen Ballettdirektor in den vergangenen Jahren wohl erst allmählich vertrauter geworden ist. Mit „Coppelia”, „Orpheus verliert Eurydike” und den „Polowetzer Tänzen”, durchweg Werken des 19. Jahrhunderts, hatte Milloss dem