Schon die 1957 erschienene Übersetzung von Ivo Andrics Erzählung „Der verdammte Hof“ war für den deutschsprachigen Leser beglückende Begegnung mit einem bezaubernden Erzähler; eine Begegnung zudem, die neue Aspekte, die Literatur hinter dem Eisernen Vorhang betreffend, aufwarf. Wie etwa gegenüber Pasternak fragt man sich auch bei diesem jugoslawischen Autor, der übrigens aktiv im diplomatischen Dienst seines Landes stand (beim Ausbruch des zweiten Weltkrieges war er Gesandter in Berlin) und später für sein schriftstellerisches Werk mehrere Literaturpreise seiner Heimat erhielt, ob
Hermann Fillitz, nicht nur Kustos der Wiener Schatzkammer, sondern auch einer ihrer besten Kenner, seit kurzem Dozent für Kunstgeschichte an der Wiener Universität, seit langem bekannt als Verfasser eines hervorragenden Werkes über die Insignien und Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches (erschienen 1954 bei Schroll), dem er letztes Jahr eine Studie über die österreichische Kaiserkrone folgen ließ, legt nun ein neues Buch über sein „Reich“ vor, ein Brevier der weltlichen Schatzkammer in Wien. (Verlag Klinkhart und Biedermann, Braunschweig.) Der Umfang dieses Werkes ist nur klein