Hesketh-Pearson, „The life of Oscar Wilde“ Methuen & Co. L.T. D., LondonWenn man bedenkt, daß fast zwanzig Biographien und Spezialbücher über Wildes Leben und Wirken erschienen sind, wovon drei Biographien (Harborough-Sherard, Alfred Douglas, Frank Harris) ins Deutsdie übersetzt wurden, so erscheint es als ein müßiges Unterfangen, jetzt noch mit einer neuen Biographie über wilde der Welt etwas Neues sagen zu wollen. Aber diese drei zitierten Biographien stammen von Männern, die noch unter dem persönlichen Einfluß Wildes standen und zu seinen nächsten Freunden und Bekannten
Ironie des Schicksals. Der Erfinder von Märchen wird nach seinem Tod selbst Gegenstand von Märchen. Oscar Wilde starb im Dezember 1900. Wenige Jahre nach seinem Tode ersdiien das erste Buch über ihn: Harborough-Sherard's „Geschichte einer unglücklidien Freundschaft“. Sherard versucht darin das Andenken Wildes in den Augen der Engländer, wenn nicht wiederherzustellen, so doch milderer Beurteilung Zugänglich zu madien. Bei der Schilderung Ton dem jammervollen Ende des Dichters in Paris spricht er von der Armut, dem Elend und der Verlassenheit durch seine Freunde und gibt zu verstehen,