Martin Heideggers Satz „Die Sprache ist das Haus des Seins“ hat mancherlei Schichten, die wir hier keineswegs philosophisch durchwühlen wollen. Er könnte neben dem tieferen sprachphilosophischen Sinn etwa auch besagen, daß die einzelnen Sprachen für die Völker die „Häuser“ sind, in denen sie ihr geistiges Leben verbringen.Der Österreicher ist ähnlich wie Bayern und Alemannen in der glücklichen Lage — um die ihn viele Mittel-und Norddeutsche, die ihre Dialekte einzubüßen im Begriffe sind, beneiden: er hat eine gebrauchsfähige Mundart. Dadurch bekommt seine Sprache einen
Um es gleich und mit allem Ausdruck des Bedauerns zu sagen: Das Lokalblatt alten Stils liegt in den letzten Zügen. Es kann nicht mehr lange dauern, bis es, wie etwa die ,,Lokalbahn“ vom Typ der lieben alten Ischler Bahn, nur noch eine Reminiszenz sein wird. Immer seltener kommt es vor, daß ein heißsporniger Redakteur das Produkt seines Kollegen in einem giftigen Leitartikel als „Schwarze Tante“, als „Kremser Wettl“ oder als „Käseblättchen“ verunglimpft oder gar mit frevelhafter Feder ohne Parteiauftrag sich ins Kampfgewühl der Kommunal- oder Landespolitik stürzt, um eigene
Tirol isch lei oans”, singt der Tiroler immer noch mit stolzgeschwellter Brust, auch wenn sein Land m drei Teile gespalten ist. „I bin an Steirerbua und hob a Kernnatur”, sagt der Steirer, und niemand dürfte es wagen, seiner Steirerehre zu nahe zu treten. Er würde es zu spüren bekommen, daß „Mark” sich auf „stark” reimt. Und so ist es mit dem Kärntner, dem Salzburger, dem der „Stierwascher” nichts anhaben kann, mit dem Vorarlberger, dem die Kleinheit seines Ländles keineswegs Minderwertigkeitsgefühle erzeugt. Auch der Oberösterreicher kann es sich leisten, sich