Wer einmal durch die stille Waldlandschaft des Kärntner Gurktales wandert und sich etwa von der östlichen Talseite her dem Städtchen Straßburg nähert, der sieht ein stolzes Schloß auf waldumrauschter Höhe, die an seinen Südabhang des Burghügels sich sanft hinschmiegende Stadt mit ihren verträumten Giebeln und verschmelzend mit dem fernen Hintergrunde, der das tausendjährige Lieding mit seiner majestätisch thronenden, uralten Kirdie zeigt, die feine Silhouette des Turmes des Straßburger Gotteshauses. Ein wundervolles Panorama. Mag die umliegende, etwas schwermütig stimmende
Linkerhand vom Südeingange zur hun-dertsäuligen Krypta der hl. Hemma befindet sich das heute fast im Boden versunkene Freigrab des Bischofs Otto I., des Vollenders des Gurker Domes. In etwas derber Manier, die mit der gleichzeitigen Kunstentwicklung nicht ganz Schritt zu halten vermag, aber einer monumentalen Feierlichkeit nicht entbehrt, ist auf der romanischen Grabplatte der Bischof in vollem Ornat, mit dem Kelche in der Linken und dem Stab in der Rechten, dargestellt. Die Tonsur läßt ihn als ehemaligen Regularchor-herrn und Dompropst der Kirche von Salzburg erkennen, bevor er zum
Die Erforschung der Geisteskultur des Mittelalters, der sich in den letzten Jahrzehnten das historische Interesse in steigendem Maße zugewandt hat, konnte auch den bedeutenden Anteil heraussteilen, den die Scholastik zum Ausbau des modernen Kriegs- und Völkerrechtes beigesteuert hat. Nicht erst Hugo Grotius ist als sein Begründer anzusehen, sondern die Scholastiker, namentlich die beiden spanischen Theologen Victoria und Suarez, die noch der Spätscholastik zuzurechnen sind, sind hier bahnbrechend gewesen. Fast alle einschlägigen Probleme, wie Humanisierung der Kriegführung,