Das Linzer Landestheater sei die 40. Bühne, auf der Barry C o n n e r s Komödie „P a t s y“ in deutscher Übersetzung aufgeführt wird. Dabei seien die Personalien des Autors nicht feststellbar. So vermerkt das Programmheft. Hat man das Stück gesehen, scheint dies nicht so sonderbar. Literarische Ehren gibt es für den Autor nicht zu ernten, und Tantiemen kann man auch ohne Publicity vereinnahmen. Das Stück läuft originell mit der Selbsthilfe eines Teenagers an, die zu ungeahnten Komplikationen führt. Doch von der Mitte des Lustspieles an — die Bezeichnung „Komödie“ ist zu
Im Linzer Theaterleben tut sich etwas. An zwei Abenden gastierte das Burgtheater mit Arthur Millers Drama „Der Tod des Handlungsreisenden“. Namen, wie Heinz Rühmann, Käthe Gold, Boy Gobert, ließen viele sich stundenlang um Karten zu sehr erhöhten Preisen anstellen, obwohl fastgenau vier Jahre früher das Stück hier zu einer überdurchschnittlichen Aufführung gekommen war. Kurt Fischer-Colbrie hat kurz vor seiner zum Tode führenden Erkrankung in dem Willy Loman die Rolle seines Lebens gefunden. Er arbeitete die psychologischen Feinheiten, durch die Miller das an sich uninteressante
Linz hat nun seine Uraufführung, und zwar von keinem Geringen. Seit Helmut Schwarz seinen „Arbeiterpriester“ schrieb, ist er im ganzen deutschen Sprachgebiet bekannt und aufgeführt, als Leiter des Schönbrunner Reinhardt-Seminars an erster Stelle verantwortlich für die Heranbildung des Schauspielernach- wucl)į S jn Österreich. Es i t, verständlich, daß mW mit großem Interesse und hohen Erwartungen der Uraufführung entgegen- sah. Vielleicht mit zu hohen Erwartungen, aus denen sich nun eine gewisse Enttäuschung erklärt — trotz einzelner eindrucksvoller Teile. Sein „Drama in
Als Theaterereignis in den Linzer Kammerspielen ist Anton Tschechows Drama „Die drei Schwestern” in einer Inszenierung zu sehen, wie sie der Dichter wünschte und sein Freund Stanislawski im Moskauer Künstlertheater verwirklichte. Es konnte für die Regie Peter Scharoff gewonnen werden, der neun lahre als Schauspieler und Regieassistent von Konstantin Stanislawski in Moskau tätig war, bis er vor den Kommunisten aus Rußland floh, um an Metropolen des Theaterlebens zu inszenieren. Scharoff ist ein zu großer Künstler, um die berühmte Moskauer Uraufführung des Jahres 1901 zu kopieren,
Im Linzer Landestheater steht ein Wechsel des Intendanten bevor. Fred S c h r o e r verlafit nach vierjahriger Tatigkeit Linz, um als Oberspielleiter nach Saarbrficken zu gehen. In den ersten drei Jahren gab es eine Reihe von gutenStricken in sehenswerten Aufffihrungen: Schillers „Don Carlos”, Lessings „Minna von Barnhelm”, Grillparzers „Medea”, Tolstojs „Lebenden Leichnam”, Gorkis „Nachtasyl”, Millers „Tod eines Hand- lungsreisenden”, Stucke von Werfel, Wilder, Frisch, Maugham, Shaw, aber auch von Nestroy. Hingegen hatte Schroer keine innere Beziehung zu Raimund,
Das Linzer Landestheater brachte in kurzer Abfolge zwei Stücke österreichische! Klassiker zur Aufführung: Franz Grillparzers Versdrama „D e s Meeres und der Liebe Wellen“ ist mehr österreichisch und romantisch als antik. Es war das erste Drama, das seinem Dichter im gesamten deutschen Sprach- raum uneingeschränktes Lob einbrachte. Doch zeigte schon die Uraufführung im Burgtheater, daß es einer richtigen Besetzung bedarf. Diese fehlte in Linz. Nachdem die Aufführung einmal verschoben und knapp vor der Premiere umbesetzt wurde,’ gab es zum Schluß Unstimmigkeiten zwischen Regisseur
Zu Frühlingsbeginn brachten die Kammerspiele des Linzer Landestheaters das „Lustspiel“ von Dodie Smith, „Der erste Frühling s- t a g“ („Call it a Day“). Die Autorin ist seit 1915 in England als Schauspielerin und Stückeschreiberin tätig. Im deutschen Sprachraum ist sie wenig aufgeführt; und dies ist wohl kaum ein Verlust. „Der erste Frühlingstag“ ist eine von Geist und Problemen, ja selbst von Einfällen unbeschwerte Abfolge von acht Bildern, in denen die Wirkung des Frühlings auf die Psyche besonders von Mädchen und Frauen dargestellt wird, die mehr oder weniger
Das Linzer Kellertheater hat sich im kulturellen Linz einen beachtlichen Platz errungen. Manfred Hausmanns „Fischbecker Wandteppich“ wurde in der Karwoche in vorbildlicher Darstellung zum fünfzigsten Male aufgeführt, und die Nachfrage dauert noch an. Als Faschingsstück wählte es die Komödie „Alphabet in der Ewigkeit“ der Wiener Schauspielerin Beatrice F e r o 11 i, die bei den letzten Wiener Festwochen im Kleinen Haus der Josefstadt uraufgeführt wurde, und erzielte damit einen vollen Erfolg. Ein ausgesprochenes Wagnis war es, Wilhelm Kollers Erstlingsdrama „M enschen im