Die Hinwendung zu Stifter in unserer jüngsten Gegenwart ist nicht nur mit dem poetischen Quietismus einer zu Tode gehetzten Zeit zu erklären. Hier zeigt sich auch, wie eine Schweizer Zeitung neulich hervorhob, die Erkenntnis, daß der anspruchslose österreichische Schulmann einer der großen Erzieher der Menschheit war, Bewahrer und Erschließer von Schätzen des christlich-abendländischen Geistesgutes, um deren Bergung aus dem Abgrund des totalitären Hasses sich heute die Besten aller Nationen bemühen.Zu diesen zu wenig beachteten Schätzen seiner Dichtung gehört auch das märchenhafte
An einem Apriltag des Jahres 1781 steht in schüchterner Haltung ein junger Mann im Vorraum des Arbeitszimmers Kaiser Josephs in der Wiener Hofburg. Er trägt die Galakleidung der Wiener Universitätshörer, den schwarzen, talarähnlichen, hochgeschlossenen Rock, schwarzseidene Strümpfe, Schuhe mit weißen Schnallen.„Habe ich Aussicht bei Seiner Majestät vorgelassen zu werden?“ fragt er aufgeregt den Kammerdiener Jakob Hartmann,-einen gravitätischen, ältlichen Herrn. Er bekommt die Antwort, Seine Majestät sei wegen der bevorstehenden Abreise in die Niederlande gegenwärtig sehr
Ein jeder Österreicher weiß, was er sich unter einem „Narrendattel“ vorzustellen hat, aber wie bei so mancher interessanten Erscheinung dieser Welt ist die Vorstellung oft leichter als die Definition. Auch die etymologische Ableitung des Wortes bleibt umistritten. Manche sehen in dem zweiten Bestandteil des Wortes eine Abkürzung des „Thaddädel“, bekanntlich einer der komischen Figuren der alten Wiener Volks-komödie. Andere suchen dahinter eine Ver-bailhornung von „Data“-„Vaterl“. Danach wäre der „Narrendattel“ ein älterer, einfältiger oder zumindest einfältig