Die Pflege und Vermittlung der Kultur ist eine der schönsten Aufgaben der menschlichen Gemeinschaft. Angesichts der durch unzählige Beispiele erwiesenen „Kulturkrise“ unserer Zeit ist es notwendig, diesem Wirken besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Dabei muß beachtet werden, daß der Ausdruck „Kulturkrise“, oft als anklagendes oder auch als entschuldigendes Schlagwort gebraucht, gesunde Elemente gefährden und zum ansteckenden Krankheitskeim eines lethargischen Zustandes schwerer Mutlosigkeit werden kann. Eine Überwindung der tatsächlich vorhandenen Krise und die Anbahnung einer besseren Zukunft kann nür aus der Gemeinschaft heraus erfolgen. Um dies zu erreichen, müssen aber nicht nur erprobte alte Wege beschritten, sondern auch neue gefunden werden. Selbstverständlich richtet sich der Blick gleich auf die durch große Erfindungen der letzten Jahrzehnte neugewonnenen, zu Großmächten gewordenen Ausdrucksmittel, auf die akustischen des Rundfunks und die optisch-akustischen des Films. Wie sehr aber haben diese an sich fruchtbaren Ausdrucksmittel auf Irrwege, ja zum Rückschritt ins Leere und Kulturlose geführt! Selbst wenn ihre Aufgabe, auch dem Unterhaltungsbedürfnis leichter Art zu dienen, bei der Ungunst der Zeitverhältnisse hoch in Rechnung ge stellt wird, erhebt sich in ihrer ganzen schroffen Gegensätzlichkeit die Wertungsfrage: „Dienst an der Masse oder Dienst an der Kultur?" Von allen Einsichtigen muß freilich diese Frage, gerade wenn man die amorphe, sinnlos zusammengewürfelte ungeordnete Masse vor Augen hat, mit der dringenden Forderung beantwortet werden: Dienst an der Masse und Dienst an der Kultur.
Am 19. März wurde in der Landesgalerie des Museums in Linz die Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des Malers Doktor Rudolf Pühringer unter dem Titel „Erde im Kosmos“ eröffnet.Um das Werk Pühringers in seiner gangen Bedeutung erfassen und würdigen zu können, muß man wissen, daß er kein neuer in der Ausübung der Kunst ist. Er hat aber viele Jahre auf die Tätigkeit als Maler und auf die Beteiligung an Ausstellungen verzichtet, um sich geistig ein neues, größeres Ziel zu erarbeiten und um Kräfte aufzuspeichern, die ZUE Ausführung der gewonnenen Zielsetzung erforderlich
DM Jahr des 80. Todestages Adalbert Stifters hat schon bisher trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse viele Beweise innigen Gedenkens gebracht. Nun feiert Linz, die Stadt seines letzten zwanzigjährigen Wirkens, in diesen Wochen durch eine Ausstellung da Andenken ihres größten Bürgers. Eine Betrachtung des Freundeskreises des Dichters in Linz wird daher willkommen sein.Das Revolutionsjahr 1848 hat einen Wendepunkt für Adalbert Stifter bedeutet, der sieh äußerlich in seiner Wohnsitzver- legung von Wien nach Linz ausdrückt. Enttäuscht von der politischen Entwicklung, voll Sehnsucht nach
Wir befinden uns mitten in einer Revolution der Darstellungsmittel unserer Außenwelt. ‘ Bisher wurde uns dies nicht in dem gleichen Maße bewußt wie den Bewohnern anderer Länder, deren Horizont durch den unseligen Krieg und seine Nachwirkungen nicht wie der unsere beengt war. Aber je weiter unser Ausblick wurde, desto mehr waren wir überrascht und manchmal auch bestürzt über die rasche Entwicklung, die die Wiedergabe farbiger Aufnahmen in Zeitschriften, Büchern und im Spielfilm, insbesondere jenseits des großen Wassers, genommen hat. Wir Österreicher, die wir uns wohl eines