Von der richtigen Überlegung ausgehend, daß das Anschmieren von Hakenkreuzen nicht eine Sache des Bekenntnisses ist, sondern eine mehr oder weniger vollständige Unkenntnis über das Geschehen der Jahre 193 3 bis 1945 voraussetzt, ist in diesen Tagen wieder der Ruf nach besserer zeitgeschichtlicher Unterrichtung der deutschen Jugend laut geworden. Welche Probleme hier zu überwinden sind, zeigte eine von Oktober vorigen Jahres bis in den Jänner gehende Reihe der Wochenzeitschrift der „Spiegel“ über den Reichstagsbrand vom 28. Februar 1933. Hier wurde die seither vertretene These, daß
Die Machtergreifung Hitlers in Deutschland war noch keine zehn Tage vergangen, als sich die „Frankfurter Zeitung” zu der mutigen und prophetischen Warnung veranlaßt sah, daß diejenigen, die nicht bereit seien, die Freiheit gegen das Kabinett Hitler zu verteidigen, sich über kurz oder lang den Charakter verderben würden. An diese Prophezeiung wurde man unwillkürlich erinnert, als man in den letzten Wochen von dem Prozeß gegen den Präsidenten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), Prof. H a 11 s t e i n, und den deutschen Botschafter in Paris, Blankenhorn, las, der am