Ehe der vierte deutsche Bundestag in seine ersten Sommerferien ging, kam es zu einer Auseinandersetzung, die aller Wahrscheinlichkeit nach einem der profiliertesten Politiker Bonns, BundesveTteidigungsminister Franz Joseph Strauß, die Karriere kosten wird. Das heißt nicht, daß mit einem Rücktritt des Verteidigungsministers zu rechnen ist, sondern das heißt, daß er in Zukunft nur noch Verteidigungsminister sein wird. Wenn nicht alle Zeichen trügen, ist Strauß in der letzten Woche wenigstens für die nächsten Jahre zum „unentbehrlichen“ Fachminister geworden, der keine Aussicht mehr
Es mag ein zufälliges Zusammentreffen sein, daß in diesen Wochen vor Weihnachten 1961 das vielleicht schwerste Problem Nachkriegsdeutschlands, die Frage nach Schuld und Sühne der nationalsozialistischen Verbrechen. gleich von zwei Seiten auf die Bürger der Bundesrepublik zukommt. Anfang Dezember berichtete die zur Zentralermittlungsstelle für nationalsozialistische Verbrechen der Länder Zugeteilte Staatsanwältin Frau Dr. Barbara Just-Dahl- mann auf einer Tagung der evangelischen Akademie Loccum von den Erfahrungen dieser Stelle. Am 15. Dezember wurde der ehemalige SS-Führer Adolf
Manche sagen, es liege am Föhn. Andere behaupten, es komme vom Isarwasser. Viele aber in Deutschland halten Föderalismus für eine bayrische Besonderheit, wie den Fasching oder die Weißwurst. Und so gehen denn auch die absonderlichsten Vorstellungen darüber um: Es sei Kleinstaaterei, und bei dieser Behauptung sieht man Bürgersoldaten in Uniformen des 18. Jahrhunderts vor Schlagbäumen stehen; es sei Ausdruck deutscher Uneinigkeit, und dabei sieht man die besagten Bürgersoldaten leibhaftig aufeinander losgehen; oder es sei Separatismus, unter dem man sich nicht viel mehr als unter