Aus Spinoza-Renaissance (Jänner 1933) zu den Spinoza-Schriften von Stanislaus von Dunin-Borkowski S. J.Der Spinozismus hat zweifellos durch die Jahrhunderte, die sich kämpfend mit ihm auseinandergesetzt haben, eine läuternde Wirkung auf den Gottesbegriff unzähliger, auch wirklich frommer Menschen geübt, so daß er reiner, von anthropomorphen Zutaten freier, größer, erhabener und unserer ausgeweiteten Naturerkenntnis angemessener geworden ist.Bei diesen Arbeiten des gelehrten Jesuiten ist vor allem die große Ehrfurcht hervorzuheben, mit der er dem Menschen und Denker Spinoza und der
„Das Christentum ist immer modern“ (zu jeder Zeit muß der unbefangene Mensch davon angesprochen, ergriffen, beseligt werden) — „Die Kirche ist immer konservativ“ (ihr ist auch ein kostbares Gut überantwortet). In der Spannung dieser Sätze steht jeder gläubige Mensch, stand in besonderer Weise das Leben und das Lebenswerk Karl Muths, des Schriftstellers, des Herausgebers der Zeitschrift „Hochland“.Wenn wir Überlebenden uns in dieser Spannung mit einer oft erstaunlichen Unbefangenheit zurechtfinden, so verdanken wir es zu einem erheblichen Teil dem Wirken dieses Mannes. Wie