Der jüngeren Generation von heute mag aus eigenem Erleben kaum begreiflich sein, was Kienzl wie auch Rosegger vor 30, 40 Jahren der Welt bedeutet haben. Beide waren nach Temperament und Schicksal Sonnenkinder, auch in dem Sinne, daß es ihnen gegönnt war, schon früh in Vaterland und Fremde reichen Widerhall zu finden. „Wie sich Verdienst und Glück verketten“, das sollten gerade die Esoteriker des heutigen Kunstschaffens bisweilen bedenken. Mit Recht sagt Kienzl: „Man bezeichnet mich seit Jahren als .volkstümlichen Künstler“. Ich habe das nie als eine Herabsetzung empfunden,
Spielen* umfaßt ein weites Gebiet: vom Spiel der Kinder, ja der Tiere bis zum erhabenen Spiel der Kunst. Und doch liegen allen diesen Spielen, so verschiedenartig sie auch sind, gemeinsame Wesenszüge zugrunde. Während Jan H u i z i n g a in seinem tiefdringenden Werke „Homo ludens“ den Problemkreis von der ethnologisch-kulturhistorischen Seite aus untersucht, sei im folgenden vom Biologisch-Psychologischen ausgegangen. In diesem Aspekt scheint, daß, ungeachtet zunächst aller Art- und Wertunterschiede im einzelnen, all dies Spielen aus derselben Wurzel entspringt: Spielbetrieb ist eine
Anton Wildgans: Aus dem literarischen Nachlaß des Dichters. Sonderausgabe aus Anton Wildgans' „Sämtlichen Werke“, herausgegeben unter Mitwirkung von Dr. Otto Rommel von Lilly Wildgans. Gemeinschaftsverlag Bellaria-Verlag, Wien —Verlag Anton Pustet,Graz o. J. Hlw., 460 Seiten