In einem ersten Bericht aus der Türkei (FURCHE Nr. 48 vom 28. November), hat unser Nahost-Korrespondent Heinz Gstrein die äußerst delikate soziale und wirtschaftliche Situation dieses Landes durchleuchtet. Die- sesmal untersucht Gstrein die politische Lage, die sich seit dem Regierungswechsel vom 14. Oktober, als der Sozialdemokrat Bülent Ecevit abgewählt und Süleyman Demirel von der Gerechtigkeitspartei an die Macht kam, ja in einer völlig neuen Konstellation darstellt:
Der Tummelplatz leidenschaftlicher Nationalismen rund um das östliche Mittelmeer ist mit nun wiedererwachendem religiösen Fanatismus um eine Dimension des Hasses reicher geworden. Zum Gegensatz von Arabern und Israelis, Türken und Griechen, Kurden und Armeniern ist das in seiner Geschwindigkeit und Massivität so überraschende Auftreten des Islam als neuer politischer Größe gekommen.In der Nahostfrage geht es auf einmal nicht mehr nur um den nationalen Anspruch von Juden und Palästinensern auf das gleiche Land oder um das soziale Gefälle zwischen eingewanderten Israelis und