Im Frühsommer des Jahres 1920, wenige Wochen nach unserer Heimkehr, erhielt Loos die Einladung, im „Salon d'Automne“ desselben Jahres auszustellen. Es war dies eine der größten Genugtuungen und Freuden, die Loos in seinem ganzen Leben erfahren hatte. Seine Augen leuchteten. Ich wußte genau, was er dachte: Frankreich erteilte ihm eine Ehre, die ihm sein Vaterland immer und immer wieder verweigert hatte. Aber er sprach nicht aus, was er dachte.Der Sommer verging rasch mit Vorbereitungen und einigen Ausflügen ins Sallzkamimergiuit. Ende September waren wir bereits in Paris, um alles in
Die riesige Reisetasche aus Sohlenleder war sicher bereits mehr als dreißig Jahre alt. Sie hatte Loos auf allen seinen wichtigen Reisen begleitet. Natürlich war sie schon sehr schmutzig, aber sonst war alles an ihr tadellos, keine Naht war geplatzt, kein Riemen abgerissen. Neben meinem noch ganz neuen Legėkoffer sah sie wie ein alter Patriarch aus. Und dann besaß Loos noch eine Krokodilledertaeche. Sie war etwas kleiner als der Lederkoffer, aber für eine Krokodiltasche war sie sehr groß. Auf kleinen Reisen genügte sie völlig für uns beide. Sie war mehr als ein Koffer, sie war