Er war keiner, der bloß seine Pflicht tun wollte und sich dabei auf Befehlsnotstand berief. Dafür bezahlte er mit dem Tod. Sein Zeugnis ist bis heute ein Stachel in allen bequemen Gewissen.
„Ich habe am 9. April 1945 noch einen Fahnenflüchtigen festnehmen lassen und war Anlaß für seine Hinrichtung - Ich habe lange gebraucht, aber jetzt bin ich da.” Auf diese Weise stellt sich Hans Pilatus beim Jäger-stätter-Seminar vor. Sepp Garnweid-ner beim selben Anlaß: „Wenn Du einem Dirndl auf die Fuß' g'schaut hast, warst Du am Abgrund der Hölle, wenn Du aber 100 Leute getötet hast, warst Du ein Held... Durch die Beschäftigung mit Jägerstätter habe ich erkannt, unter welchem Tabu wir damals standen.”„Eine Frage: Gibt es überhaupt einen gerechten Krieg?” ein älterer
Am 9. August 1943 wurde Franz Jägerstätter in Brandenburg an der Havel um 16 Uhr hingerichtet. Weil er der NS-Diktatur Gefolgschaft und Militärdienst verweigert hat.
In seinen Aufzeichnungen aus den Jahren 1941/42 vergleicht Franz Jägerstätter das Verhalten des österreichischen Volkes im Frühjahr 1938 mit der Sünde von Adam und Eva und mit dem Verrat des Gründonnerstagabends: .Aber seit es Menschen auf dieser Welt gibt, lehrt uns die Erfahrung, daß Gott den Menschen den freien Willen läßt und nur selten in die Schicksale der Menschen und Völker auffallend eingegriffen hätte; und so wird es für die Zukunft kaum viel anders werden, außer am Ende der Welt. Adam und Eva haben sich ihr Lebensschicksal schon durch ihren Ungehorsam gegen Gott