Der barmherzige Samariter reitet nicht mehr auf einem Esel nach Jericho. Er sitzt beim Schreibtisch und sortiert Post. Die Opfer bringt der Briefträger täglich ins Haus. In Form von Bettelbriefen: „Helft uns Blinden", „Bettet die Kinder", „Spendet dem Roten Kreuz", „Unterstützt amnesty international" und „Fördert die Aktion Leben".Als er sie las, hatte er Mitleid. Und er füllte die Erlagscheine aus. Allen gab er das gleiche. Als er beruflich in der Stadt zu tun hatte, begegnete er zwei Aktivisten. Der eine sammelte Unterschriften für „Die Rechte der
„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt ..."Aber wo wohnt Gott heute, Er, der „Unbedingte", der uns anspricht, den Weg weist, heimführt? Ich habe die Zeit erlebt, wo man noch sehr konkret wußte, wo Gott wohnt. In seiner Kirche — wo sonst? Genauer: im Tabernakel, in den Normen der katholischen Moral, in den Aussagen des kirchlichen Amtes, im Rat des Beichtvaters...Politisch wohnte er in einer bestimmten Partei und kulturell eher im ländlichen Milieu. Gott war näher, weil sein Anspruch konkreter war. Man wußte noch, was Sünde ist.Es hat sich viel