10. FortsetzungUnd doch, es ist auch Göttliches genug darin im Scheitern zweier Menschen aneinander!1 Zwei Flammen schlagen aus irdischer Bedrängnis lodernd in eine zusammen und dieses Sichfinden im Einen, es ist mehr als irdischen, es ist g ö 11-liehen Ursprungs!“Hier stockte Degenhart einen Augenblick. Dann setzte er hart und unvermittelt fort:„Und wissen Sie, wann und wo ich Agnete nach jenem Abende, der das beste Glück meines Lebens bedeutet, wiedersah? Zwei Wochen später sah ich sie wieder, in ihrem Sarge, in einer Totenkammer zu Wien!“Mir war, als ich diese verfinsterten Worte
9. FortsetzungIch fühlte mich bei diesen wie in visionärer Erregung gesprochenen Worten De-genharts unheimlich betroffen. Was wollte er inmitten seiner Erzählung mit dieser Abschweifung ins Reich der Sage, zu den Geistern der Berge? Die Teilnahme, die ich der mir immer klarer werdenden Abseitigkeit seines Wesens entgegenbrachte, sie begann nunmehr in Besorgnis überzugehen.Und seltsam, als hätte Degenhart das wohl gefühlt, berührte er meinen Arm und sagte: „Sie werden denken, daß das alles nicht hieher gehört? Sie irren, ich bin durchaus bei der Sache! Ich habe ihnen nämlich zu
7. Fortsetzung,Es gab eine Zeit', fuhr sie nachdenklich fort, ,da idi ihn auf mancher verwegenen Tour begleiten konnte. Er legte sich damals, wohl mir zulieb)fc und aus Sorge um mich, noch einigen Zwang auf. Ich wollte, ich könnte noch wie früher an seiner Seite sein! Das ist wohl für immer vorbei!'Der Sektionsrat sah mit leichtgerunzelter Stirne vor sich auf den Kies, worin er mit seinem Stodte krause Figuren zeichnete. Es schien ihm nidft zu passen, daß Agnete in meiner Gegenwart so viel von innerer Sorge bekannte.Idi lenkte das Gespräch auf Agnetens Aufenthalt in den Dolomiten, wir