(2. Fortsetzung)Filippo Fontana mußte beim Anblick der Gestalt an einen jener alten Seekönige der Normannen oder Sarazenen denken, von denen die Fischer an den Küsten der Adria erzählen, daß sie zuweilen an gewissen sehr stillen Tagen noch immer auf dem Meeresgrund erblickt werden, wie sie da in ihren längst versunkenen Schiffen sitzen: aufrecht, so, als lauschten sie nur auf den Wind, um sofort wieder die Anker zu lichten. Diese Vorstellung dauerte aber nur einen Augenblick; schon im nächsten war sich der Legat darüber klar, daß er den Tyrannen Ansedio vor sich hatte, der hier, jeder
Wenige Tage, nachdem das Kreuzheer der verbündeten Venezianer und Mantuaner sich der Stadt Padua bemächtigt hatte, um dort die Herrschaft des Ansedio, eines Neffen des schrecklichen Ezzelino da Romano aus dem benachbarten Verona, zu zerschlagen, hielt der päpstliche Legat Filippo Fontana seinen feierlichen Einzug in den eroberten Mauern. Er hatte dazu die späten Nachmittagsstunden gewählt, in denen der Tag schon sanft und lieblich zu werden beginnt, er ritt ein frommes Maultier, und sein Gefolge war ohne kriegerisches Gepränge. Nur einige Geistliche seiner Kurie sowie die