Prälat Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl hat in der letzten Zeit ein bedeutsames Mäzenatentum dadurch ausgeübt, daß er sehr vielen alten und jungen Historikern Gelegenheit bot, ihre Geistesprodukte seinen Festschriften anzuvertrauen. Nunmehr hat er den Kreis seiner Jünger dadurch erweitert, daß er nicht nur ihre historischen, sondern auch andere Beiträge in seine neueste Festschrift aufnahm, die ihm alsPriester, Seelsorger, Theologen, Kunstverständigen und Kirchen-geschichtler gewidmet werden. Da ein einziger Rezensent nicht alle diese Arbeiten aus so verschiedenen Fachgebieten beurteilen
In diesem ansprechenden und trotz seines geringen Umfanges recht stoffreichen Büchlein wird im Wiener Hof- und Burgpfarrer und späteren Bischof von St. Pölten dem Leser ein österreichischer Prälatnahegebrächt, der das Stigma zweier kirchengeschichtlicher Epochen an sich trägt. Er, der wie Staatsrat Jüstel in seiner Jugend mit eigenen Augen gesehen hatte, was alles zur Zeit Josephs II. auf die Kirche eingestürmt war, und der dann später als Geistlicher soviel tat, um neues kirchliches Leben zu wecken und zu fördern, fand doch zeitlebens nicht das richtige Verständnis für die volle