Vor einem Jahr setzte die autonome Friedensbewegung der DDR ihr erstes Zeichen: ein in der Dresdner Kreuzeskirche veran-staltetes Friedensforum. Nun hat das SED-Regime zum Gegenangriff geblasen: Hauptschauplatz der Auseinandersetzung ist zur Zeit die Stadt Jena.
Die Friedensinitiativen der Evangelischen Kirchen in der DDR gehen weiter (siehe auch FURCHE 30/82). Unter dem Motto „Angst — Vertrauen — Frieden" wurde in allen Teilen der DDR eine Friedensdekade abgehalten, die vom 7. bis zum 17. November, dem evangelischen Büß- und Bettag, stattfand.Messen, Meditation, Lesungen und vor allem das Gespräch - all das sollte dazu dienen, sich der Friedensveranwortung der Christen bewußt zu werden und Konsequenzen für das alltägliche Handeln zu überlegen.Was auffiel: Die Aktivitäten hatten einen bewußt undemonstrativen Charakter,
Die Militarisierung der DDR-Gesellschaft schreitet unvermindert fort. Doch zunehmend regt sich dagegen Widerstand -vor allem in der evangelischen Jugend. In den letzten Wochen und Monaten häuften-sich Meldungen über autonome Friedensaktivitäten im SED-Staat.