Eine der interessantestem, und bedeutungsvollsten Erscheinungen auf dem Gebiet des Kunsttanzes um die Jahrhundertwende war Isadora Duncan. Sie kam 1899 aus New York nach Europa und trug sich damals schon, knapp einundzwanzig Jahre alt, mit dem umstürzlerischen Gedanken, eine neue Form des Kunsttanzes zu verkünden, die sich im Prinzip von dem in nüchternem Schablonismus erstarrten klassisch-akademischen Ballett abkehrte und völlig neue Wege wies. Ihr schwebte dabei eine Art Erneuerung des Tanzes der alten Griechen vor, barfuß und im lose fallenden Gewand, nach dem Muster altgriechischer
Als Komtesse Kinsky von Chinic und Tettau kam sie im Jahre 1843 in Prag zur Welt, wuchs also im Kreise eines bevorzugten Standes auf und erfuhr jene Erziehung, wie sie im österreichischen Hochadel durch vielerlei Traditionen gegeben war. Das aufgeweckte junge Mädchen indes zeigte wenig Verständnis für die Absichten ihrer Erzieher, sondern wandte sehr bald sein ganzes Interesse den Werken der Dichter und Philosophen zu, deren Ideen und Gedanken die junge Bertha bewunderte und die für ihre weitere innere Entwicklung entscheidende Bedeutung gewannen. Auf Reisen, die Komtesse Kinsky mit ihrer
Die Welt mag aufhorchen und allenthalben ungläubig den Kopf schütteln, wenn sie vernimmt: Adolph Freiherr von Knigge hat niemals ein Buch geschrieben, das die mehr oder minder wichtigen Kapiteln der guten Umgangsformen zum Thema hatte. Sein Werk „Ueber den Umgang mit Menschen” war weit davon entfernt, die Nützlichkeit und die Vorzüge des richtigen Benehmens in Gesellschaft hervorzuheben, sie zu preisen und zu predigen; es stellt in Wahrheit ein Sammelsurium von Lebensweisheiten, dar, die sich nicht auf äußere Formen beziehen, sondern auf unsere innere Haltung, auf Seelenleben,