Die großen Gladiatorenkämfe sind ausgebrochen. Auf wissenschaftlich präparierten Latten rasen die Skirennläufer zu Tal, werden über Bodenwellen katapultiert, schlängeln sich in den tollsten Verrenkungen durch Tore, werden manchmal zerrissen“ und .^erlegt“. In diesem Fall pflegen Sportreporter zu sagen: „Aus der Traum!“Ein Alptraum: Der Rennläufer kämpft um das Unfaßbare, um etwas, das mit unseren Sinnen gar nicht mehr wahrzunehmen ist, um Zehntel- und Hundertstelsekunden. Die Konkurrenten werden zur Meute, die ihn jagt; im Publikum verkörpert sich das Schicksal, das
Publikum und Fernsehanstalten hatten wieder einmal ihre liebe Not mit dem Reichten“. „Rattengift her!“ sang Helen Vita als Robert Lembkes Stargast und zielte mit diesem Imperativ gegen die schöne Wienerstadt und ihre goldherzigen Bewohner. Diese nahmen's nicht leicht, sondern als Morddrohung, als Diffamierung und als Frechheit. Dem betagten Chanson von Friedrich Hollaen-der schlugen Wogen der Empörung entgegen; sie schäumten auch in die Redaktionen, sogar in diplomatische Vertretungen und naturgemäß in die Fernsehdirektion.Die Humorlektion wurde nicht begriffen. Die kochende
Zwei Geschichten. Von Ruth Schaumann. Lowes Verlag Ferdinand Carl, Stuttgart, 1953. 53 Seiten. Preis: 2 DM.Es liegt etwas Versöhnendes und Besänftigendes über Ruth Schaumanns Geschichten, über dem „Kniefall“ einer . verbitterten Frau im Dreißigjährigen Krieg und dem griesgrämigen „Apothekergehilfen“ aus unseren Tagen, dessen gefährliche Fehler ein gnädiges Schicksal korrigiert. Ueber allem Schönen dieser Dichtungen steht der Mut, die lichten Züge des Lebens zu sehen.Gigi. Von C o 11 e 11 e. Paul Zsolnay Verlag, Wien, 1953. 286 Seiten.Nicht die vielgerühmte erste Erzählung