Nicht selten geschieht es, daß der Knabe Christian eine Weile vor dem Fenster steht und hinüberblickt zu den Häusern und den gelben Villen, die sich am Rande der Stadt versammelt haben. Manchmal, wenn sich dort ein Fensterflügel bewegt, kommt ein Lichtstrahl herüber, und Christian denkt dann, es streife ihn der Blick eines lieben Menschen. Aber es ist halt immer nur Gottes Sonne, die sich drüben in den Fenstern bricht.Und Christian denkt weiter, wie er seiner armen Mutter ein wenig helfen könnte. Sie leidet sehr, er weiß es, aber sie ist still, sie will es ihm nicht zeigen. Sie tut
Ich will nicht behaupten, Freunde, daß ich die Hälfte meines Lebens auf den Bücherleitern der Antiquare zugebracht habe. Als junger Student aber kam ich manchmal, das Haar so von Staub überraucht, aus dem Buchladen, daß die Leute mich anblickten wie einen, der vor der Zeit grau geworden ist. Welch schöner trügerischer Schein! Und wie wunderbar, daß dort, wo man die Zeit vergißt, die Stunde nicht vergeht.Heute führte der Weg mich wieder in ein Antiquariat. Noch mehr Staub, so schien mir nicht nur, hatte sich hier angesammelt, doch ein Tröstliches, Freunde, sollte auf midi zukommen.
Lange wartete 3er Strom auf uns. Du gingst nicht zu ihm, weil du ihm allein nicht begegnen wolltest. Du fürchtest ihn, schriebst du, nicht weil er dich erinnert, daß die Jahre deiner Jugend hingehen und nichts von Liebe und Wärme wissen, sondern weil er wie ein Mensch erzählt, der um die Wege des Lebens weiß und sie nicht ändern kann. Und ich ging nicht zu ihm, weil ich weit war, an Strömen, die anderen Heimat sind, deren Namen ich als Kind das erstemal hörte, als mein Vater vom großen Kriege sprach und meine Mutter so still war. Heute, nach dreißig und mehr Jahren, ist sie noch
Immer um die Mittagszeit, wenn es still wurde auf den Feldern um den Strom, saß der Fährmann Florian am Ufer, als horche er, was der Wind oder die Wasser erzählen. Manchmal rief dann jemand holüber, ein Mäddien oder eine Frau, die sich auf den Feldern verspätet hatte, weil vielleicht die Glocke aus dem Dorfe nicht laut genug herüberklang, aber der Alte stakte nicht hinüber. Er habe seine Stunde, meinten die Wartenden dann. Er werde schon kommen, der Florian, er sei ja immer gekommen, gestern, vor Jahren, ein Leben lang. Warum solle er da nicht seine Stunde haben?Manchmal auch traf es