Hunderttausende müssen sich in überfüllte Straßenbahnen pferchen oder mit ihren Autos durchs Verkehrsgewühl kämpfen — der glückliche Besitzer eines Heimbüros vermag den morgendlichen Weg zum Schreibtisch in Sekunden (und in Pantoffeln) zurückzulegen. Und wenn ihm danach zumute ist, schreitet er garnoch unrasiert und im Schlafmantel ans Tagwerk.Privilegien dieser Art mögen der Masse von Arbeitnehmern geradezu paradiesisch und elitär erscheinen, sie sind aber keinesfalls einer statistisch zu vernachlässigenden Minderheit vorbehalten. Der Wiener Marketingberater Peter Nuschei
Seit der 1,8 Millionen-Spende von Jacobs für die Otello-Pre-miere der Wiener Staatsoper ist die Kunst auf der Suche nach einer Melk-Kuh. Da werden Symposien veranstaltet, Steuererlässe publiziert und Broschüren herausgegeben. „Sponsoring“ wird als „neues“ Kommunikationsinstrument gepriesen, an dem man nicht vorbeikommt.Unternehmern, die sich schon bisher in Sachen Kunst engagiert haben, entlockt der plötzliche Rummel nur ein müdes Lächeln. Sie hatten auch vor dem bewußten „Sponsorerlaß“ kaum Probleme mit der steuerlichen Absetzbarkeit ihrer kunstfördernden Maßnahmen, weil