Von der Ostpolitik weltlicher Regierungen des Westens hat sich die vatikanische stets in einem wesentlichen Punkt unterschieden: Für den Heiligen Stuhl konnte ein geregeltes Verhältnis zu den kommunistisch regierten Ländern niemals allein in. äußerer Koexistenz, in einem „modus vivendi“ nur zwischen der römischen Zentralgewalt der Katholischen Kirche und den kommunistischen Regierungen bestehen. Da die Kirche ihrer Natur nach übernational ist, zugleich jedoch innerhalb konkreter Nationen und Staaten existiert, berührt vatikanische Ostpolitik — ob sie will oder nicht — stets
Nach siebenjährigem, von den Stalinisten verordnetem Schweigen trat Wladyslaw Gomulka am 20. Oktober 1956 wieder vor das Zentralkomitee der polnischen Kommunisten: „Man hat mir vorgeworfen, daß der Standpunkt, den ich in verschiedenen Fragen einnahm, vom Unglauben an die Arbeiterklasse beeinflußt gewesen sei. Das ist nicht wahr. Nie habe ich den Glauben an den Verstand, die Vernunft, die Opferbereitschaft und die revolutionäre Haltung der Arbeiterklasse verloren.“Er hatte auch den Glauben an seine Partei, „die Vorhut des Prole tariats“, nicht verloren. Gomulka, an jenem Oktobertag