Fast auf den Tag genau 31 Jahre nach den Wiesbadner Empfehlungen zur Rechtschreibreform von 1958 trat in Wien vom 16. bis zum 20. Oktober 1989 eine internationale Arbeitstagung zusammen, in deren Verlauf sich fast zwei Dutzend Fachleute aus der Bundesrepublik, der DDR, der Schweiz und aus Österreich intensiv mit Vorschlägen zur Neuregelung von Teilbereichen der deutschen Rechtschreibung befaßten. Die Frage „Groß- oder Kleinschreibung“ stand nicht zur Debatte; 1982 hatten mit wenigen Tagen Abstand die Großschreiber und die Kleinschreiber ihre jeweiligen Regelvorstellungen
Würde die „gemäßigte Kleinschreibung“ das Erlernen von Lesen und Schreiben erleichtern? Wäre eine Rechtschreibreform ein Mittel gegen den neuen Analphabetismus?